Psychiatr Prax 2021; 48(07): 337-340
DOI: 10.1055/a-1614-0719
Editorial

Partizipative Forschung in Klinischer Psychologie und Psychiatrie in Deutschland – Erreichtes, Gelebtes und ein Blick nach vorne

Participatory Research in Clinical Psychology and Psychiatry in Germany – Achievements, Implementation, and a Look to the Future
Isabel Dziobek
Klinische Psychologie Sozialer Interaktion, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Psychologie
,
Silke Lipinski
Klinische Psychologie Sozialer Interaktion, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Psychologie
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Es gibt viele gute Gründe für partizipative Forschung (auch Public and Patient Involvement [PPI]), deren Ziel die Integration von Patienten und Angehörigen als Mitgestalter in den Forschungsprozess ist: Es ist ethisch und rechtlich geboten [1], eine Mitsprache zu gewähren und Forschung wird durch sie qualitativ besser, relevanter, glaubwürdiger und z. T. sogar billiger [2]. Konsequenterweise fordern zunehmend wissenschaftliche Journale und Forschungsförderer die Beteiligung von Erfahrungsexperten (EE), wie z. B. die BMBF-Initiativen zur Förderung klinischer Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung und des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZP). Trotz allem wird PPI in der psychologisch-psychiatrischen Mainstreamforschung in Deutschland – vor allem, wenn sie mit wirklicher Entscheidungsmacht von EE einhergeht – bisher kaum realisiert [3]. Die Gründe hierfür sind u. a., dass PPI kosten- und zeitintensiv ist und dass Macht über den Forschungsprozess ungern geteilt wird.



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Article published online:
05 October 2021

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