Matthias Bormuth, Andreas Heinz und Markus Jäger wollen als Herausgeber der
Reihe „Horizonte der Psychiatrie und Psychotherapie – Karl Jaspers
Bibliothek“ die vielfältigen Zugangswege zum psychisch kranken
Menschen in knappen Überblicken prägnant darstellen und die aktuelle
Bedeutung der verschiedenen Ansätze für das
psychiatrisch-psychotherapeutische Denken und Handeln aufzeigen. Erfreulicherweise
ist es ihnen gelungen, Manuela Dudeck, Lehrstuhlinhaberin für Forensische
Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Ulm und Ärztliche
Direktorin der gleichnamigen Klinik am BKH Günzburg dafür zu
gewinnen, die Forensische Psychiatrie „interdisziplinär“ im
5. Band dieser Reihe zu beleuchten. Die Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
stellt ein eigenständiges medizinisches Fachgebiet dar, das sich in den
letzten 20 Jahren intensiv mit der Diagnostik und Behandlung psychischer
Störungen bei Straftätern unter einem klaren Risikomanagement
beschäftigt und dabei von vielen – insbesondere
geisteswissenschaftlichen Disziplinen – beeinflusst wird. Bereits die
ideengeschichtliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik zeigt, dass der Umgang
mit psychisch kranken Straftätern wesentlich vom vorherrschenden
Menschenbild und den jeweiligen Gesellschaftsformen abhängig ist.