Ultraschall Med 2022; 43(02): 146-158
DOI: 10.1055/a-1663-6322
Guidelines & Recommendations

Qualitätsanforderungen an die gynäkologischen Ultraschalluntersuchungen der DEGUM Stufe II – Empfehlungen der Sektionen/Arbeitskreise Gynäkologie und Geburtshilfe der DEGUM, ÖGUM und SGUM

Article in several languages: English | deutsch
Markus Hoopmann
1   Department of Obstetrics and Gynaecology, University of Tübingen, Tübingen, Germany
,
2   Prof. Tutschek, Prenatal Zürich, Zürich, Switzerland
,
Eberhard Merz
3   Centre for Ultrasound and Prenatal Medicine, Frankfurt/Main, Germany
,
Karl-Heinz Eichhorn
4   Gynäkologie und Geburtshilfe, Praxis für Pränatalmedizin, Weimar, Germany
,
Karl Oliver Kagan
1   Department of Obstetrics and Gynaecology, University of Tübingen, Tübingen, Germany
,
Kai-Sven Heling
5   Praxis, Prenatal Diagnosis and Human Genetics, Berlin, Germany
,
Renaldo Faber
6   Leipzig, Center of Prenatal Medicine, Leipzig, Germany
,
Andreas Rempen
7   Frauenklinik, Evangelisches Diakoniekrankenhaus, Schwäbisch-Hall, Germany
,
Christiane Kaehler
8   Obstetrics and Gynecology, Praxis für Pränatalmedizin, Erfurt, Germany
,
9   Department of Prenatal Medicine and Gynecologic Ultrasound, University Hospital Basel, Switzerland
,
Samir Helmy
10   Department of Obstetrics and Gynecology, Medical University of Vienna, Austria
,
11   Department of Obstetrics and Gynecology, Medical University Graz, Austria
,
Dieter Grab
12   Department of Obstetrics and Gynecology, University of Ulm, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Die gynäkologische Sonografie ist das zentrale und am häufigsten angewandte apparative Untersuchungsverfahren der Frauenärzt*innen. Ihre Schwerpunkte sind die Abklärung von Raumforderungen des Uterus und der Adnexen, die Fertilitätsdiagnostik, Abklärung von Blutungsstörungen und chronischen wie akuten Unterbauchbeschwerden, die Beckenboden- und Inkontinenzdiagnostik sowie die Differentialdiagnostik der gestörten Frühschwangerschaft. Die Indikation zu diagnostischen und therapeutischen Interventionen, die präoperative Planung und die postoperativen Kontrollen beruhen maßgeblich auf Befunden der gynäkologischen Sonografie. Diese Untersuchungen sind im besonderen Maße von der Erfahrung des Untersuchers abhängig.

In Anlehnung an das bewährte Mehrstufenkonzept der geburtshilflichen Diagnostik sollte daher bei Patientinnen, in denen die frauenärztlichen Erstuntersuchungen noch nicht zu einer ausreichenden Einschätzung der Befunde führen, primär eine gynäkologische Sonografie durch einen erfahrenen und spezialisierten Untersucher erfolgen. Damit der hierfür erforderliche Expertenstatus eine objektivierbare Grundlage bekommt, wurde von der Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe der DEGUM in Kooperation mit der ÖGUM und SGUM die Möglichkeit des Erwerbs der DEGUM-Stufe II für die gynäkologische Sonografie implementiert. Die Effektivität der Versorgung im Mehrstufenkonzept lebt aber von der Qualität der Ultraschalluntersuchung auf Stufe I. Qualitätsanforderungen für die Basisunteruntersuchung und die Differenzierung zwischen Basis- und weiterführender Untersuchung wurden daher bereits von der DEGUM/ÖGUM definiert. Die vorliegende Arbeit soll Qualitätsanforderungen an eine gynäkologische Sonografie der DEGUM-Stufe II und an die entsprechend zertifizierten Frauenärztinnen und Frauenärzte darlegen.

Häufige Pathologien aus der gynäkologischen Sonografie und Anforderungen an die Bildgebung und Dokumentation werden beschrieben.



Publication History

Received: 07 June 2021

Accepted: 20 September 2021

Article published online:
08 November 2021

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