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DOI: 10.1055/a-1738-9906
Paradoxe Perfusionsreaktion der kontralateralen Hand nach Hand-MRT
Paradoxical Perfusion Reaction of the contralateral Hand after Hand MRIAufgrund der Fähigkeit, die komplexe Anatomie der Hand und des Handgelenks detailliert abzubilden, ist die Magnetresonanztomografie (MRT) ein ideales bildgebendes Verfahren für die Analyse vieler unterschiedlicher Traumata und Pathologien. Die MRT wird häufig nach initialer Röntgen- und Ultraschalldiagnostik ergänzend durchgeführt. Zuletzt erfolgten pro Jahr ca. 10 Millionen MRT-Untersuchungen in Deutschland [1]. Zu den häufigsten Indikationen für die Durchführung einer MRT-Untersuchung der Hand zählen: Beurteilung der intrinsischen Bänder des Handgelenks und des triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC), Charakterisierung von Raumforderungen (z. B. Ganglien oder Weichteiltumore), Detektion von Beuge- und Strecksehnenverletzungen und Kapsel-/Bandläsionen an den Fingern sowie Nachweis okkulter Knochenverletzungen [2], [3], [4].
Damit die Anatomie der einzelnen Strukturen der Hand bestmöglich abgebildet wird und Bewegungsartefakte möglichst gering gehalten werden können, erfordert dies eine Optimierung der Platzierung der Hand in der gewählten Spule sowie der Bildgebungsparameter (u. a. Schichtdicke, Sichtfeld und Repetitionszeit/Echozeit). Regulär werden Patienten in Bauchlage mit über dem Kopf ausgestrecktem Arm in der „Superman“-Position gelagert, sodass die Hand für eine bestmögliche, homogene Bildqualität im Isozentrum des Magnetfelds positioniert wird. Dies ist jedoch für manche Patienten unangenehm, und einige Patienten sind nicht im Stande, die MRT-Untersuchung in dieser Lagerung zu vollenden [5].
Im Folgenden berichten wir über einen außergewöhnlichen Fall, bei dem es im Rahmen einer MRT-Untersuchung der rechten Hand zu einer relevanten Veränderung der Perfusionsverhältnisse an der linken Hand gekommen war, bei vorausgegangener „Superman“-Lagerung während der MRT-Untersuchung.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
14. Februar 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Organisation for Economic Co-operation and Development. Magnetic resonance imaging (MRI) exams. Im Internt: 2018 ed. OECD; 2018 DOI: 10.1787/1d89353f-en
- 2 Howe BM, Spinner RJ, Felmlee JP. et al. MR Imaging of the Nerves of the Upper Extremity: Elbow to Wrist. Magn Reson Imaging Clin N Am 2015; 23: 469-478 DOI: 10.1016/j.mric.2015.04.009.
- 3 Johnson D, Stevens KJ, Riley G. et al. Approach to MR Imaging of the Elbow and Wrist: Technical Aspects and Innovation. Magn Reson Imaging Clin N Am 2015; 23: 355-366 DOI: 10.1016/j.mric.2015.04.008.
- 4 Fodor SG, Christopoulos G, Mühldorfer-Fodor M. et al. Bildgebende Diagnostik erregerbedingter Entzündungen der Hand. Handchir Mikrochir Plast Chir 2021; 53: 224-230
- 5 Steinbach LS, Smith DK. MRI of the wrist. Clin Imaging 2000; 24: 298-322 DOI: 10.1016/s0899-7071(00)00218-7.
- 6 Vassa R, Garg A, Omar IM. Magnetic resonance imaging of the wrist and hand. Pol J Radiol 2020; 85: e461-e488 DOI: 10.5114/pjr.2020.99034.
- 7 Berquist TH. MRI of the Musculoskeletal System. 6. Edition. Philadelphia: Lippincott Williams & Wilki; 2012
- 8 Troy AM, Cheng HM. Human microvascular reactivity: a review of vasomodulating stimuli and non-invasive imaging assessment. Physiol Meas 2021; 42 DOI: 10.1088/1361-6579/ac18fd.
- 9 Schulz T, Marotz J, Stukenberg A. et al. Hyperspektralimaging zum postoperativen Lappenmonitoring von lokoregionären Lappenplastiken. Handchir Mikrochir Plast Chir 2020; 52: 316-324 DOI: 10.1055/a-1167-3089.