Notaufnahme up2date 2022; 04(02): 103-104
DOI: 10.1055/a-1744-7988
Editorial

Elektromobilität: Moderner Trend mit hohem Risiko

Contributor(s):
Thomas Henke

Die aktuellen Unfallstatistiken weisen eine kontinuierliche Zunahme von Personenschäden im Straßenverkehr in Zusammenhang mit der populär gewordenen E-Mobilität auf. Für die Akut- und Notfallmedizin stellt das eine neue Entität dar, denn allein bei Unfällen mit E-Bikes (syn. Pedelecs) weist das Statistische Bundesamt für das Jahr 2020 insgesamt 137 tödliche Verletzungen aus und somit einen Zuwachs von 19,1% im Vergleich zu 2019. Im gleichen Zeitraum verunglückten 12,9% weniger Fahrradfahrer ohne Hilfsmotor. Erstaunlicherweise ist etwa die Hälfte der Pedelec-Verkehrstoten älter als 75 Jahre. Oftmals würden diese Verkehrsteilnehmer ohne die technische Unterstützung gar kein Fahrrad mehr fahren oder wären deutlich langsamer im Straßenverkehr unterwegs. Hinzukommt, dass E-Bikes bauartbedingt (Akku, Motor, Motorsteuerung) schwerer als herkömmliche Fahrräder sind. Das Zusammenwirken von Masse und Beschleunigung in Kombination mit gesundheitlichen Einschränkungen (z.B. altersbedingte Fehlsichtigkeit, Schwerhörigkeit, reduzierte Beweglichkeit, nachlassende Reaktionsfähigkeit) sind häufig unfallursächlich und schicksalsbestimmend, wirken sie sich doch auf die Fahreignung und -tüchtigkeit aus.



Publication History

Article published online:
06 April 2022

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