Neonatologie Scan 2022; 11(02): 111
DOI: 10.1055/a-1746-9433
Aktuell
Infektionen

Riechvermögen bei kongenitaler CMV-Infektion

Eine kongenitale Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV) betrifft 0,5–2 % aller Neugeborenen. Das Herpes-5-Virus kann das Gehirn des Fetus bzw. Neugeborenen schädigen und stellt die häufigste Infektiöse Ursache für eine kongenitale Taubheit dar. Die CMV-Infektion geht auch mit einer Schädigung des Bulbus olfactorius beim Fetus einher. Inwieweit sich dies auf den Geruchssinn der Kinder auswirkt, ist wenig bekannt.

Fazit

In dieser Studie wurde erstmals der Geruchssinn von Kindern mit kongenitaler CMV-Infektion untersucht und quantitativ beschrieben. 91,2 % oberhalb von 6 Jahren nach symptomatischer CMV-Infektion wiesen ein eingeschränktes Riechvermögen auf. Der Geruchssinn beeinflusst die Nahrungsaufnahme, soziale Interaktion, Sicherheit und Lebensqualität. Eine frühe Diagnose ist wichtig, um frühzeitig entsprechende Rehabilitationsprogramme mit olfaktorischem Training zu starten, mit dem die Defizite zu begrenzen sind.



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Article published online:
20 May 2022

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