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DOI: 10.1055/a-1748-2223
Das Shrimp-Zeichen bei progressiver multifokaler Leukenzephalopathie

Die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) tritt fast ausschließlich bei immunsupprimierten Patienten auf. Obwohl verschiedene Merkmale in den MRT-Aufnahmen betroffener Patienten, wie beispielsweise das Hot-Cross-Bun-Zeichen, einen Hinweis auf diese Erkrankung geben können, gibt es bisher allerdings noch keine validierten Bildgebungsmarker, die die Diagnose ohne zusätzliche Biopsie sichern würden.
Der Nachweis des JC-Virus galt bisher als sensitiver und spezifischer als klinische oder radiologische Merkmale, doch auch im PCR-Test sind falsch negative Ergebnisse möglich, z. B. unter antiretroviraler Therapie. Da das Shrimp-Zeichen in der Mehrzahl der Fälle bereits zu Beginn der Erkrankung sichtbar ist, ermöglicht es eine frühzeitige Diagnose und somit einen frühen Therapiebeginn, was die Überlebenschancen der Patienten verbessern könnte. Die vorliegende Studie zeigt aber auch, dass das Fehlen des Shrimp-Zeichen eine PML nicht ausschließt, da das Kleinhirn von den PML-typischen Veränderungen nicht immer betroffen sein muss.
Publication History
Article published online:
24 February 2022
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