Neonatologie Scan 2022; 11(02): 130-131
DOI: 10.1055/a-1769-1488
Aktuell
Zentralnervensystem

IVH: metabolische Azidose bedeutsamer als Hypo- und Hyperkapnie

Etwa 25 % der Frühgeborenen < 1500 g erleiden eine intraventrikuläre Blutung (IVH) mit einem erheblichen Risiko für neurologische Entwicklungsverzögerungen und bleibende Defizite. Die Autoren dieser Studie stellten die Hypothese auf, dass Kohlendioxidpartialdrucke ober- und unterhalb der Norm ein besonderes Risiko darstellen könnten. Darüber hinaus überprüfte die Autorengruppe, ob eine metabolische Dysbalance mit einer gesteigerten Wahrscheinlichkeit für IVH assoziiert ist.

Fazit

Laut den Autoren ist unwahrscheinlich, dass der PaCO2 ein unabhängiger Risikofaktor für eine IVH ist. Ein indirekter Einfluss könne aber nicht ausgeschlossen werden. Die potenzielle Rolle des Säure-Basen-Status sei ein wichtiges Studienergebnis. Die Säure-Basen-Homöostase werde von zahleichen Faktoren beeinflusst. Goswami et al. nennen primäre Lungenerkrankungen, renale Unreife, eine unzureichende Durchblutung, die Mineralisation wachsender Knochen und den Proteinmetabolismus. Die Mechanismen der Säureexkretion unterlägen komplexen reifungsassoziierten Veränderungen, die unreife Frühgeborene besonders anfällig für Azidosen machten.



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Article published online:
20 May 2022

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