Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2022; 32(04): 196-198
DOI: 10.1055/a-1821-0592
Leserbrief

Leserbrief zum Beitrag:Egen et al.: Machbarkeitsstudie zur Schließung der rehabilitativen Versorgungslücke bei Patient*innen nach erfolgter Majoramputation im Rahmen eines Innovationsprojektes. Phys Med Rehab Kuror 2021. DOI: 10.1055/a-1671-3595.

Lutz Brückner

Einleitung

Die Autoren haben eine Studie vorgelegt, die sehr viele Probleme anspricht und für das Erste sehr gut recherchiert ist. Es gilt die Autoren*innen bei der Umsetzung ihrer Erkenntnisse gegenüber der Politik und den Kostenträgern zu unterstützen.

Die folgenden Aussagen sind eine ergänzende Stellungnahme zur Verdeutlichung einer dringend notwendigen Verbesserung in der Versorgung Gliedmaßen - Amputierter auf der Basis einer sehr gut recherchierten klinischen Arbeit von den Hannoveraner Kolleg*innen.

Es ist an der Zeit endlich über ein sehr vielfältiges, damit schwer zu lösendes, aber letztlich mehr oder weniger bekanntes Problem durch gute Zusammenarbeit unter den beteiligten 3 Berufsgruppen (Ärzte*innen, Physiotherapeuten*innen und Orthopädietechnikern*innen) anzupacken, zu diskutieren, um letztlich der Politik Fakten für hoffentlich positive Entscheidungen vorlegen zu können.

Es ist momentan keine gute Ethik, wenn die Geldgeber als ein Machtfaktor die Umsetzung medizinischer und sozialmedizinischer Erkenntnisse bremsen, was wiederum nicht bedeutet, dass mit den Ressourcen locker, frei und fröhlich umgegangen werden darf.

Ja, es ist sicherlich außergewöhnlich eine gut recherchierte wissenschaftliche Arbeit mit mehreren aufgeworfenen Problemen noch mit Nachdruck zu unterstützen. Diese Ausnahme nimmt sich ein Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation heraus,

der 46 Jahre die Patienten*innen prae-, intra-, postoperativ und knapp18 Jahre zusätzlich parallel in der Rehabilitation, gesehen hat, also seine eigenen Erfolge und Misserfolge in einem Behandlungsablauf verfolgen konnte.

Eine Möglichkeit, die unseres Wissens wohl in dieser Form nur extrem wenigen Experten in Deutschland zur Verfügung steht bzw. stand. Im „Normalfall“ behandeln im Wesentlichen die 3 an der Versorgung Amputierter beteiligten Berufsgruppen, leider meist unabhängig voneinander als Einzelkämpfer die Patienten*innen. Von Teamarbeit ist relativ wenig zu spüren.

Soviel für den Leser zum Verständnis welche Kompetenz hinter den unseren ergänzenden Aussagen steht. Dabei nimmt sich der Autor dieser Stellungnahme nicht heraus, „Dr. Allwissend“ zu sein.



Publication History

Article published online:
17 June 2022

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  • Literatur

  • 1 Brückner L. Amputationschirurgie an der unteren Extremität - Paradigmenwechsel in der postoperativen Behandlung. Orthopädie-Technik 2017; 68: 50–54