Sprache · Stimme · Gehör 2022; 46(02): 61-62
DOI: 10.1055/a-1821-1878
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Sprachförderung im frühen Schulalter: Erkenntnisse für die Bildungspolitik

Orale Sprachfähigkeiten sind die Basis, um lesen und rechnen zu lernen. Es besteht ausreichend Evidenz, dass früh gemessene individuelle Unterschiede in oralen Sprachfähigkeiten Prädiktor für spätere Unterschiede im Bildungsniveau sind. Negative Auswirkungen unzureichender Sprachfähigkeiten auf Bildungserfolg und Wohlbefinden legen rechtzeitige Sprachinterventionen nahe. Können sie tatsächlich die Sprachfertigkeiten von Kindern verbessern und wie gut?

Fazit

Kinder mit Sprachproblemen haben ein hohes Risiko, in der Schule zu versagen. Studien zeigten, dass durch gezielte Sprachintervention kleine, doch signifikante Verbesserungen in ihrer oralen Sprache zu erzielen sind.
Qualitativ hochwertige Sprachintervention in kleinen Gruppen kann demnach nützlich sein.
Es bedarf weiterer Forschung zur Dauerhaftigkeit des Effekts und des Transfers auf das Leseverständnis sowie zur Frage, ob die Intervention sich unterschiedlich auf rezeptive und expressive Sprache auswirkt; die Unterscheidung dieser Effekte ist nicht einfach, da viele Sprachmessungen rezeptive und expressive Sprache erfassen und weil rezeptive Tests i. d. R. weniger reliabel sind.



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Article published online:
09 June 2022

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