Zusammenfassung
Einführung Im Jahr 2020 erforderte die SARS-CoV-2-Pandemie eine Anpassung der Versorgungsstruktur
in allen medizinischen Einrichtungen in Deutschland. Diese Studie analysierte die
Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie
anhand der Jahresbilanz einer Universitätsklinik.
Methoden Es wurde eine Datenanalyse der Leistungsparameter der Klinik aus den Jahren 2019
und 2020 durchgeführt. Analysiert wurden 52943 ambulante und 7980 stationäre Fallzahlen,
der
Case Mix Index (CMI) sowie die Kosten und Erlöse.
Ergebnisse Infolge der Reduktion geplanter Operationen sank die mittlere Zahl stationärer Patienten
im März und April 2020 um 10,4% (p = 0,004). Aufgrund der Fokussierung auf
komplexe Fälle stieg der CMI in diesem Zeitraum um 29,5% (p = 0,007) an. Die Zahl
ambulanter Operationen nahm im Gesamtjahresvergleich um 16,9% (n = 84) zu. Steigende
Kosten für
Verbrauchsmaterialien durch den Kauf von Schutzausrüstungen wurden durch einen geringeren
Bedarf an orthopädischen Implantaten kompensiert.
Fazit Durch die Reduktion elektiver stationärer chirurgischer Behandlungen erfolgte eine
Fokussierung auf komplexe Krankheitsbilder, was sich in einem erhöhten CMI widerspiegelt.
Durch interne Kompensationsmechanismen konnte die Klinik einerseits Intensivkapazitäten
einsparen und andererseits eine Umsatzsteigerung erzielen.
Schlüsselwörter
Covid-19 - SARS-CoV-2-Pandemie - Intensivkapazitäten - Anpassung der Versorgungsstruktur
- Reduzierung des geplanten OP-Programms