Zahnmedizin up2date 2022; 16(05): 387-388
DOI: 10.1055/a-1884-3818
Editorial

Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Diana Wolff

vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, der Schriftstellerin und Philosophin Thea Dorn und dem Autor und Regisseur Gero von Boehm in einem sehr persönlichen Gespräch in kleinerer Runde zuhören zu dürfen, betitelt war dieses: „Über Morgen – Wohin treiben wir?“. Dass sich unsere Welt derzeit in einer „dramatisch schlechten Situation“ befinde und uns alle unsere ganz persönlichen Sorgen und Ängste verfolgen, das konnte man dort bestätigt hören. Sicher fühlen auch Sie die viel zitierte Zeitenwende. Die Zukunft ist nicht mehr so eindeutig, greifbar, zuverlässig und planbar. Menschen gehen unterschiedlich mit diesbezüglichen Ängsten um. Man kann das im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis derzeit in vielen Facetten beobachten. Wut, Anklage, Resignation, Zynismus, der Rückzug ins Private, das Aufstellen einer Solaranlage für die Energieunabhängigkeit oder der voll gebunkerte Keller mit Nahrungsmitteln. Aber auch politischer Aktivismus, der unbedingte Wille, den Diskurs aufrechtzuerhalten, Zuhören nicht zu verlernen, und sich mit den vielen Meinungen und Sichtweisen konstruktiv auseinanderzusetzen. Thea Dorn appellierte, sich nicht von der Angst hinreißen zu lassen, sondern sie zu abstrahieren, mit der Frage: Was will mir meine Angst sagen? Ich finde diesen Ansatz hochspannend, absolut alltagstauglich und fast schon wissenschaftlich. Thea Dorn und Gero von Boehm waren sich am Ende einig und ich konnte ihnen hierbei zustimmen – „Wir haben eine Pflicht zur Zuversicht“!



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Article published online:
18 November 2022

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