Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2023; 18(04): 353-371
DOI: 10.1055/a-1923-0058
Technische Orthopädie

Rehabilitation von Patient*innen mit Rückenmarkverletzungen

Mirko Aach
,
Dennis Grasmücke
,
Thomas Schildhauer

Rückenmarkverletzungen führen fast ausnahmslos zu irreversiblen Schädigungen mit vielfältigen Lähmungserscheinungen. Insofern ist eine akute traumatische Rückenmarkverletzung ab dem Zeitpunkt der Bergung ein absoluter Notfall und geht für die Betroffenen immer mit drastischen Veränderungen einher. Die Rehabilitation beginnt bei der präklinischen Versorgung und wird im multidisziplinären und multiprofessionellen Team durchgeführt.

Kernaussagen
  • Die Rehabilitation beginnt am Unfallort.

  • Die akute Rückenmarkverletzung (RMV) ist ein absoluter Notfall.

  • Bei erhaltenen Funktionen unterhalb der Verletzung ist die operative Versorgung unverzüglich anzustreben.

  • Bei sensomotorisch kompletter Querschnittlähmung ist eine zügige Versorgung der Wirbelsäulenverletzung in Anbetracht der Begleitverletzung zu gewährleisten.

  • Eine Verlegung in ein Querschnittgelähmtenzentrum (QZ) ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt indiziert.

  • Die Behandlung nach RMV erfolgt in einem multiprofessionellen Team.

  • Die Prognose für das Überleben und die Lebenserwartung ist günstig.

  • Die Prognose bei initial sensomotorisch kompletter Lähmung für eine funktionelle Erholung ist schlecht.

  • Die Prognose für eine funktionelle Erholung bei initial inkompletter Lähmung ist mäßig.

  • Bei nachweislicher neurologischer Ausfallsymptomatik > 24 h ist eine Restitutio ad integrum nicht zu erwarten.



Publication History

Article published online:
04 August 2023

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