Zusammenfassung
Hintergrund In der Physiotherapie findet das Konzept der Selbstwirksamkeit zunehmend Anwendung. Die subjektive Überzeugung von Patient*innen, in der Lage zu sein, ein bestimmtes Leistungsniveau bei einer Tätigkeit zu erreichen, soll gefördert werden.
Ziel Die Studie soll einen Überblick geben, wie sich Selbstwirksamkeit aus subjektiver Sicht von Patient*innen mit muskuloskelettalen Erkrankungen auf ihre Schmerzbewältigung im Alltag auswirkt.
Methode Es wurde eine qualitative Synthese durchgeführt. Für die Literaturrecherche wurden die Suchmaschinen PubMed und Google Scholar genutzt. Eingeschlossen wurden qualitative Studien mit Patient*innen mit muskuloskelettalen Beschwerden, die die Auswirkungen von Selbstwirksamkeit auf physische Symptome untersuchten. Die Qualitätsüberprüfung der Studien wurde anhand der „JBI Checklist for qualitative Synthesis“ durchgeführt. Die Auswertung der Daten orientierte sich an der strukturierenden Inhaltsanalyse. Die 4 Hauptkategorien wurden zunächst deduktiv anhand einer Theorie zur Selbstwirksamkeit gebildet.
Ergebnisse Es wurden 10 Studien in die Untersuchung einbezogen. Bei der Auswertung konnte der positive Effekt der erhöhten Selbstwirksamkeit auf eine bessere Schmerzverarbeitung ermittelt werden. Weiterhin konnten eine Verbesserung der Schmerzintensität sowie eine langfristige Verbesserung in allen Bereichen der Selbstwirksamkeitsaspekte herausgearbeitet werden.
Schlussfolgerung Die Stärkung der Selbstwirksamkeit von Patient*innen mit muskuloskelettalen Beschwerden sollte in physiotherapeutische Ansätze integriert werden. Durch die Stärkung der Selbstwirksamkeit entwickeln Patient*innen eine andere Einstellung zu Beschwerden und sind darauf aufbauend in der Lage, Ziele effizienter zu erreichen. Weitere Langzeitstudien zur Erfassung der Auswirkungen von Selbstwirksamkeit im physiotherapeutischen Kontext sind empfehlenswert.
Abstract
Background The concept of self-efficacy is increasingly used in physiotherapy. The patients’ subjective confidence of being able to achieve a certain level of performance in an activity is to be promoted.
Aim To present an overview of how self-efficacy from the subjective perspective of patients with musculoskeletal diseases affects their pain management in everyday life.
Method A qualitative synthesis was conducted. PubMed and Google Scholar were used for the literature search. Included were qualitative studies with patients with musculoskeletal conditions examining the impact of self-efficacy on physical symptoms. The JBI Checklist for qualitative Synthesis was used to perform the quality review of the studies. The analysis of the data was based on the content analysis. 4 main categories were formed deductively based on a self-efficacy theory.
Results 10 studies were included in this study. In the evaluation, the positive effect of increased self-efficacy on better pain processing was found. Furthermore, an improvement of pain intensity as well as a long-term improvement were established in all domains of the self-efficacy aspects.
Conclusion Self-efficacy enhancement of patients with musculoskeletal complaints should be integrated into physiotherapeutic approaches. By strengthening self-efficacy, patients develop a different attitude towards complaints and, based on this, are able to achieve goals more efficiently. Further long-term studies to capture the impact of self-efficacy in the physiotherapeutic context are recommended.
Schlüsselwörter
Selbstwirksamkeit - muskuloskelettale Beschwerden - Alltagsbeeinträchtigung - qualitative Synthese
Key words
self-efficay - musculoskletal condition - disability - qualitative synthesis