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DOI: 10.1055/a-1944-9333
Psychologinnen und Psychologen im Bereitschaftsdienst
Authors
Kontra
Psychische Erkrankungen sind häufig: Laut DEGS – Studie erfüllt etwa ein Drittel der Allgemeinbevölkerung im Laufe eines Jahres die Kriterien für mindestens eine psychische Erkrankung, 1–2% sind schwer psychisch krank [1]. Die Inanspruchnahme der zentralen Notaufnahme durch psychiatrische Patienten liegt bei 12% und damit an vierter Stelle, im ärztlichen Notdienst sind es etwa 25% [2].
Aufgrund flächendeckend fehlender ambulanter Krisenversorgung ist der Druck auf die Dienstärzte in psychiatrischen Kliniken enorm, sie sehen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Notfälle, beurteilen Dringlichkeit und Gefährdungslage und führen Patienten einer bedarfsgerechten Behandlung zu. Neben der zentralen Aufnahme muss bei reduzierter personeller Ausstattung außerhalb der Regelarbeitszeit auch die stationäre Patientenversorgung von den diensttuenden Mitarbeitenden sichergestellt werden. Regionale Unterschiede bedingen vielfältige Dienstmodelle, Nachtdienste werden separat und individuell mit den Kostenträgern vereinbart. Während im Tagdienst eine Vielzahl von Berufsgruppen am Behandlungsprozess beteiligt ist, wird die Notfallversorgung in den psychiatrischen Kliniken vorwiegend durch den ärztlichen und den pflegerischen Dienst aufrechterhalten. Bei gravierendem Ärztemangel und einer Mehrung der Psychologinnen und Psychologen in den Kliniken liegt der Gedanke nahe, insbesondere approbierte Beschäftigte dieser Berufsgruppe am Nachtdienst zu beteiligen. Dabei gilt es folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Publication History
Article published online:
14 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany
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Literatur
- 1 Gühne U, Becker T, Salize HJ. et al. Wie viele Menschen sind schwer psychisch krank?. Psychiat Prax 2015; 42: 415-423
- 2 Kropp S, Andreis C, te Wildt B. et al. Charakteristik psychiatrischer Patienten in der Notaufnahme. Psychiat Prax 2007; 34: 72-75
- 3 Wolf M, Arolt V, Burian R. et al. Konsiliar – Liaison Psychiatrie und Psychosomatik. Nervenarzt 2013; 84: 639-650
- 4 Thomas C, Driessen M, Arolt V. Diagnostik und Behandlung akuter psychoorganischer Syndrome. Nervenarzt 2010; 81: 613-630
- 5 Mavrogiorgou P, Juckel G. Erregungszustände. Psychiatr Prax 2015; 86: 1111-1119
- 6 Steinert T, Hirsch S. S3 – Leitlinie Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens von Erwachsenen. Nervenarzt 2020; 91: 611-616
- 7 Kruse J, Jäger B, Jakobi H. et al. Herausforderungen für das System. Dtsch Ärztebl 2021; 118: 932-934
