Rofo 2023; 195(06): 486-494
DOI: 10.1055/a-1990-5924
Review

LI-RADS leicht gemacht

Article in several languages: English | deutsch
Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Göttlicher Heiland Krankenhaus, Barmherzige Schwestern Krankenhaus, and Sankt Josef Krankenhaus, Vinzenzgruppe, Wien, Austria
,
Helmut Kopf
Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Göttlicher Heiland Krankenhaus, Barmherzige Schwestern Krankenhaus, and Sankt Josef Krankenhaus, Vinzenzgruppe, Wien, Austria
,
Edith Eisenhuber
Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Göttlicher Heiland Krankenhaus, Barmherzige Schwestern Krankenhaus, and Sankt Josef Krankenhaus, Vinzenzgruppe, Wien, Austria
› Author Affiliations
Preview

Zusammenfassung

Ziel Das Liver Imaging Reporting and Data System (LI-RADS) v2018 gibt einen Rahmen für die standardisierte Interpretation von MDCT- und MRT-Untersuchungen von Patienten mit erhöhtem Risiko für das Vorliegen eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) vor.

Material und Methode Herdbefunden in der Leber („Observations“ genannt) werden Befundkategorien (LR-1 bis LR-5, LR-M, LR-TIV, LR-TR) zugeordnet, welche die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines HCC oder eines anderen malignen Tumors reflektieren. Die Kategorien basieren auf sogenannten „Major Features“ (Hauptkriterien) und „Ancillary Features“ (Hilfskriterien), welche von einer Task Force des American College of Radiology (ACR) 2011 entwickelt, in mehreren Auflagen immer wieder angepasst (derzeit aktuell v2018) und in vielen Studien validiert wurden.

Ergebnisse Diese Übersichtsarbeit gibt einen Überblick über die bildgebenden Zeichen in CT und MRT, welche für die Beurteilung eines Herdbefundes relevant sind. Die Anwendung des Algorithmus wird Schritt für Schritt erklärt, um zu einer zuverlässigen und nachvollziehbaren Beurteilung von Herdbefunden zu gelangen. Die Wertigkeit der „Ancillary Features“ (Hilfskriterien) in der Modifikation der Befundkategorien wird gezeigt. Die bildgebenden Charakteristika der Herdbefunde in verschiedenen Modalitäten (MDCT, MRT mit nicht spezifischen Gadolinium-Chelaten oder leberspezifischem Kontrastmittel) werden demonstriert.

Schlussfolgerung Die Verwendung von LI-RADS zur Befundung von CT und MRT bei Patienten mit erhöhtem HCC-Risiko ermöglicht die nachvollziehbare Kategorisierung von Herdbefunden mit geringer Inter-Reader-Variabilität. Das gemeinsame Wissen um LI-RADS und die klinische Bedeutung der Befundkategorien erleichtern die Kommunikation zwischen Radiologen und Hepatologen, Onkologen, Pathologen und Chirurgen. Das Patientenmanagement wird dadurch verbessert.

Kernaussagen:

  • LI-RADS wurde entwickelt, um die Diagnose fokaler Leberveränderungen in Patienten mit hohem HCC-Risiko zu verbessern und die Befundung zu standardisieren.

  • CT/MRT LI-RADS definiert „Hauptkriterien“ und „Hilfskriterien“, um „Observationen“ (fokale Herde) entsprechend dem Malignitätsrisiko zu klassifizieren.

  • Die LI-RADS-Terminologie standardisiert die Kommunikation zwischen Radiologen und Hepatologen/Onkologen/Chirurgen.

Zitierweise

  • Schima W, Kopf H, Eisenhuber E. LI-RADS made Easy. Fortschr Röntgenstr 2023; 195: 486 – 494



Publication History

Received: 31 January 2022

Accepted: 23 November 2022

Article published online:
01 February 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany