Allgemeinmedizin up2date 2024; 05(04): 337-348
DOI: 10.1055/a-2015-9989
Spezifische Patientengruppen

Patientenzentrierte Kommunikation

Anne Simmenroth
,
Jessica Ruck
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„Das Gespräch ist ein essenzieller Bestandteil jeder ärztlichen Tätigkeit, in hausärztlichen Praxen jedoch von herausragender diagnostischer und therapeutischer Wirksamkeit“ [1]. Allgemeinmedizin ist „sprechende Medizin“! Ein großer Teil des hausärztlichen Arbeitens besteht im kommunikativen Austausch mit unseren Patientinnen/Patienten. Dies beginnt mit der Anamnese-Erhebung und geht bis zur (Arbeits-)Diagnose oder Therapieempfehlung.

Kernaussagen
  • Allgemeinmedizin ist sehr oft „sprechende Medizin“.

  • Das partnerschaftliche Modell ist gekennzeichnet von Empathie, Authentizität und Wertschätzung.

  • Aktives Zuhören, aufmerksames Schweigen, Paraphrasieren und Spiegeln sind grundlegende Fertigkeiten für die patientenzentrierte Kommunikation.

  • Verbale Konfrontationen oder Verurteilen von Verhalten erzeugen bei Ihrem Gegenüber meist Reaktanz und Abwehr.

  • Die „NURSE-Gesprächstechniken“ eignen sich für das Aufgreifen und Evozieren von Emotionen.

  • Sog. vulnerable Patientengruppen profitieren am ehesten von der patientenzentrierten Kommunikation.

  • Patientenzentrierte Kommunikation ist zwar langfristig erfolgreicher, kann aber im Alltag kraftraubend und herausfordernd sein.

  • Selbstfürsorge ist ein wichtiges Instrument gegen psychische Erschöpfung auf Seiten der Ärztinnen/Ärzte.



Publication History

Article published online:
25 November 2024

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