Rofo
DOI: 10.1055/a-2077-1598
Bildessay

Differenzialdiagnose seltener MRT Befunde des weiblichen Beckens: einmal gesehen, nie mehr vergessen

Rare MRI findings of the female pelvis - once seen, never forgotten
1   Department of Radiology, Paracelsus Medical University Salzburg, Salzburg, Austria (Ringgold ID: RIN31507)
,
Andreas Gutzeit
1   Department of Radiology, Paracelsus Medical University Salzburg, Salzburg, Austria (Ringgold ID: RIN31507)
2   Department of Chemistry and Applied Biosciences, Institute of Pharmaceutical Sciences, ETH Zürich, Zurich, Switzerland (Ringgold ID: RIN27219)
3   Institute of Radiology and Nuclear Medicine and Breast Center St. Anna, Hirslanden Klinik Sankt Anna, Luzern, Switzerland (Ringgold ID: RIN30727)
,
Rosemarie Forstner
1   Department of Radiology, Paracelsus Medical University Salzburg, Salzburg, Austria (Ringgold ID: RIN31507)
› Author Affiliations

Einleitung

Der Ultraschall des Beckens von transabdominal oder transvaginal ist typischerweise die erste bildgebende Untersuchung, die bei Frauen mit Beckensymptomen durchgeführt wird. Obwohl die Sonografie hilfreich ist in der Detektion pathologischer Veränderungen des Beckens, hat sie erhebliche Einschränkungen in der Beurteilung von Läsionen, die sich tief im Becken oder in der Nähe von luftgefüllten Organen befinden. Die Computertomografie des Beckens ist aufgrund des geringeren Weichteilkontrastes häufig nur eingeschränkt aussagekräftig. Die MRT ist daher, insbesondere bei der Gewebecharakterisierung (z. B. Hämorrhagien, Fettgehalt), der Goldstandard in der Diagnostik von Pathologien des weiblichen Beckens. Deren häufigste Ursprungsorgane sind der Urogenital- oder Gastrointestinaltrakt, weniger häufig bindegewebige, nervale und lymphovaskuläre Strukturen. Die Bandbreite an Ätiologien ist groß und beinhaltet u.a. tumoröse, entzündliche oder infektiöse, metabolische und systemische Ursachen, weshalb die akkurate Diagnostik selbst bei häufig vorkommenden Krankheitsbildern anspruchsvoll ist. Einerseits kann es bei Pathologien des weiblichen Beckens schwierig sein, das Ursprungsorgan korrekt zu definieren, anderseits überschneiden sich häufig auch Bildgebungsmerkmale innerhalb verschiedener Entitäten. Sowohl die exakte Organzuordnung als auch das Zuordnen von Bildgebungsmerkmalen zu einer Pathologie ist aber für die exakte Diagnosestellung essenziell. Dies gilt umso mehr für seltene Krankheitsbilder sowie auch für Manifestationen häufigerer Erkrankungen an untypischer Stelle. In vorliegender Arbeit werden selten vorkommende Pathologien des weiblichen Beckens fallbasiert vorgestellt, diskutiert und deren spezifische Bildgebungscharakteristika erläutert, mit dem Ziel auch seltene gynäkologische Diagnosen in der täglichen Praxis erkennbar zu machen.



Publication History

Received: 25 February 2023

Accepted after revision: 16 April 2023

Article published online:
24 May 2023

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