ergopraxis 2023; 16(09): 6-7
DOI: 10.1055/a-2093-7791
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Kinder und Jugendliche für Gesundheitsthemen begeistern – Gesundheitskompetenz in der Schule vermitteln

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir will den Zugang zu gesunder und klimafreundlicher Ernährung erleichtern. „Mir ist es wichtig, dass es für alle Menschen in Deutschland leichter wird, gesund und nachhaltig zu essen“, sagte er vor kurzem bei einer Pflanzaktion der „GemüseAckerdemie“ an einer Grundschule in Berlin. Ernährung spiele eine Schlüsselrolle, um Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes zu vermeiden.

„Wir müssen unsere Kinder wieder mehr für die Themen gute Ernährung, Natur und Nachhaltigkeit begeistern“, so der Grünen-Politiker. Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, forderte, Gesundheitsbildung fächerübergreifend in den Lehrplänen zu verankern. An der 2013 ins Leben gerufenen „GemüseAckerdemie“ beteiligen sich inzwischen mehr als 1000 Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei bauen Kinder und Jugendliche an der Schule ihr eigenes Gemüse an. Das Bildungsprogramm wird vom gemeinnützigen Verein Acker getragen und unter anderem von der AOK unterstützt. „Wir wollen diese Erfahrung für alle Kinder zugänglich machen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status oder ihrem Lebensumfeld“, sagte Acker-Gründer und Geschäftsführer Christoph Schmitz.

Bundesminister Özdemir lobte das Projekt. Die naturnahen Lernorte an Schulen passten hervorragend zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung, an der „mit Hochdruck“ gearbeitet werde. „Wer mit der GemüseAckerdemie seine eigene Möhre gepflanzt, gehegt und gepflegt hat, dem schmeckt die auch. Außerdem würde man nie auf die Idee kommen, diese Möhre in den Müll zu werfen“, so der Minister. Reimann betonte: „Kinder sollten so früh wie möglich wissen, woher das Essen auf dem Teller kommt.“ Die Resultate sprächen für sich, ergänzte Hans-Joachim Fritzen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost. „Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler, die mitmachen, isst hinterher mehr Gemüse.“

Reimann forderte, Kindern in der Schule mehr Gesundheitswissen zu vermitteln. Es sei unerlässlich, „die Gesundheitsbildung fächerübergreifend im Lehrplan zu verankern und den Kindern eine gesunde Schulverpflegung zu ermöglichen“. Das zeige auch die jüngste AOK-Familienstudie. Danach wünschten sich 87 Prozent der befragten Eltern, dass ihre Kinder in der Schule etwas über gesunde sowie klima- und umweltfreundliche Ernährung lernten. Die AOK-Vorsitzende appellierte an Bund, Länder, Kommunen und private Träger, gemeinsam Schulessen nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu ermöglichen.

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Mit Aktionen wie der „GemüseAckerdemie“ werden Kinder und Jugendliche an das Thema gesunde Ernährung herangeführt.Quelle: © K. Oborny/Thieme


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Article published online:
31 August 2023

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