Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Studie verfolgt das Ziel, einen Überblick
über Inhalte, Ablauf und Diagnostika der Schuleingangsuntersuchung (SEU)
in Deutschland zu geben. Im Fokus standen die allgemeine Umsetzung der SEU und
die verwendeten Entwicklungsscreenings in den einzelnen Ländern
Deutschlands.
Methodik An einer Online-Befragung in Gesundheitsämtern haben
insgesamt 183 Mitarbeiter*innen aus 15 unterschiedlichen Ländern
teilgenommen.
Ergebnisse Es zeigt sich ein sehr heterogenes Bild bezüglich der
SEU, wobei die Angaben sowohl zwischen als auch innerhalb der meisten
Länder variieren. Betrachtet man dennoch die am häufigsten
genannten Antwortoptionen der Befragten, wird die SEU mehrheitlich von den
Ärzt*innen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
durchgeführt, nimmt pro Kind 46 bis 60 Minuten Zeit in Anspruch, wird
innerhalb einer Untersuchung (einstufig) und bis maximal 12 Monate vor der
Einschulung durchgeführt. Inhaltlich stehen die körperliche und
kognitive Entwicklung der Kinder im Fokus. Die meisten Mitarbeiter*innen
der Gesundheitsämter berichten, dass ihnen zur Durchführung der
SEU konkrete Vorgaben vom Land vorliegen. Als Entwicklungsscreening wird das
Sozialpädiatrische Screening für Schuleingangsuntersuchungen
(SOPESS) am häufigsten eingesetzt. Darüber hinaus wird
berichtet, dass die Screenings mehrheitlich zwischen 16 und 30 Minuten dauern
sowie vollständig und in derselben Reihenfolge durchgeführt
werden. In rund 50–60% der Fälle wurde angenommen, dass
bei den eingesetzten Screenings die wissenschaftlichen Gütekriterien
gegeben sind.
Schlussfolgerung Die vorliegende Untersuchung bietet die
Möglichkeit, die verschiedenen Vorgehensweisen bei der Umsetzung der SEU
zu vergleichen und Weiterentwicklungen anzuregen.
Abstract
Objective The aim of this study was to give an overview of the content,
procedure and diagnostic methods used for the school entrance examination (SEE)
in Germany. The focus was on the general implementation of the SEE and the
developmental screening methods in the individual federal states of Germany.
Method A total of 183 employees from the public health authorities from 15
different states took part in an online survey.
Results The results showed a very heterogeneous picture with regard to the
SEE, with the information provided by the employees varying both between and
within most states. However, most frequently the SEE was carried out by
physicians from the public health service within one examination (single stage),
took 46 to 60 minutes per child, and administered not earlier than 12
months before school entrance. In terms of content, the focus was on the
physical and cognitive development of the children. Most employees of the health
authorities reported that they had specific requirements from the state or
municipality for the implementation of the SEE. The Social Pediatric Screening
of Developmental Status for School Entry (SOPESS) was the screening instrument
used most often. In addition, it was reported that the majority of screenings
lasted between 16 to 30 minutes, were executed completely and carried
out in the same order. In around 50–60% of the cases, it was
assumed that the screenings used met the scientific quality criteria.
Conclusions The present study offers an opportunity to compare the
different approaches to the implementation of the SEE and to suggest further
developments.
Schlüsselwörter
Schuleingangsuntersuchung - Entwicklungsscreening - Schulbereitschaft
Key words
school entrance examination - developmental screening - school readiness