Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(10): 1235-1249
DOI: 10.1055/a-2134-6740
GebFra Science
Original Article

Auswertungen der Jahresstatistik 2019 im Rahmen der Qualitätssicherungsvereinbarung Zervix-Zytologie

Jahresstatistik Zervix-Zytologie 2019 von 15608413 Frauen Article in several languages: English | deutsch
Ulrich Schenck
1   Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, Technische Universität München, München, Germany (Ringgold ID: RIN9184)
,
Heike Hantschke-Zerbich
2   Dezernat Versorgungsqualität, Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR, Berlin, Germany (Ringgold ID: RIN27649)
,
Frank Woellner
2   Dezernat Versorgungsqualität, Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR, Berlin, Germany (Ringgold ID: RIN27649)
,
Frank Michel
2   Dezernat Versorgungsqualität, Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR, Berlin, Germany (Ringgold ID: RIN27649)
› Author Affiliations
Preview

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Früherkennung des Zervixkarzinoms, eingeführt 1971 in die vertragsärztliche Versorgung der Bundesrepublik Deutschland und durch Maßnahmen zur Qualitätssicherung immer wieder aktualisiert, wurde 2008 durch die Qualitätssicherungsvereinbarung Zervix-Zytologie nach § 135 Absatz 2 Sozialgesetzbuch V grundlegend überarbeitet und weiterentwickelt. Die obligatorischen Jahresstatistiken sind von den zytologischen Einrichtungen seit 2015 verbindlich nach der Münchner Nomenklatur III anzufertigen. Ziel der Arbeit ist die Darstellung von Ergebnissen aus der Jahresstatistik 2019, dem letzten Jahr vor Einführung des Programms zur Früherkennung des Zervixkarzinoms nach der Richtlinie des G-BA für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme [1].

Material und Methoden

Die Jahresstatistiken der Laboratorien werden mit Einbeziehung der bis 30. Juni des Folgejahres erfolgten Histologien den Landes-KVen gemeldet. Die Laboratorien erhalten von ihren KVen hierzu Benchmarkberichte, diese Statistiken werden anonymisiert an die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weitergeleitet.

Ergebnisse

2019 wurden in Deutschland 17609082 Abstriche von 15608413 Frauen untersucht. 97,49% der Abstriche waren unverdächtig, 2,51% auffällig, darunter überwiegend geringfügige plattenepitheliale Veränderungen der Gruppen II-p (0,81%) und IIID1 (0,735%).

Histologien liegen vor bei „intraepithelialen Veränderungen mit größerer Regressionsneigung“ Gruppe IIID1 (4,89% der zytologischen IIID1-Ausgangsbefunde), IIID2 (18,60%), bei „unklaren bzw. zweifelhaften Befunde“ der Gruppe III-p bis x (20,7%), bei „unmittelbaren Vorstadien des Zervixkarzinoms“ der Gruppe IV (83,1%) und bei der Gruppe V (77,19%).

Bei den zytologischen Befunden der Gruppe IVa-p, welche die Zielläsion einer CIN 3 abbildet, korreliert die Zytologie mit dem histologischen Befund in 80,48% der Fälle.

2019 gefundene Läsionen: 23463 CIN 3, 668 Adenocarcinoma in situ, 3891 maligne Tumoren, darunter 2342 Zervixkarzinome, davon 1743 Plattenepithelkarzinome sowie 599 Zervixadenokarzinome (25,57%); 1549 Endometriumkarzinome und sonstige Malignome.

Schlussfolgerungen/Fazit

Die Daten zeigen die gute Praktikabilität der Früherkennung des Zervixkarzinoms im Jahr 2019. Höhergradige Läsionen wurden zuverlässig abgeklärt.



Publication History

Received: 18 April 2023

Accepted after revision: 20 July 2023

Article published online:
22 September 2023

© 2023. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany