Widmung
Wir widmen diesen Artikel Herrn Professor Wolfram Wermke anlässlich seines 45-jährigen
Dienstjubiläums an der Charité in Berlin-Mitte. Er hat Generationen von Sonographeuren
geprägt. Ohne ihn wäre die kontrastverstärkte Sonographie nicht das, was sie heute
ist. Wir danken Herrn Professor Wermke für die Ausbildung in zahlreichen Seminaren,
seine Förderung und konstruktive Kritik.(MK, YD, JB, GK)
Zusammenfassung
Aufgrund des Trends zum vermehrten Einsatz der Bildgebung und der steigenden Awareness
bei Risikopatienten werden gastroenterologisch und hepatologisch tätige Ärztinnen
und Ärzte häufiger mit Patienten mit unklaren Leberläsionen konfrontiert. In der Differenzierung
dieser Raumforderungen hielten CT und MRT im klinischen Alltag zunehmend Einzug in
primäre Diagnostikschritte. Die kontrastverstärkte Sonografie stellt demgegenüber
ein sehr effektives und kosteneffizientes Verfahren zur Beurteilung fokaler Leberläsionen
dar. Der Erfolg der Methode beruht nicht nur auf der Darstellung der Mikrovaskularisation
in Echtzeit. Wird die Sonografie vom Behandelnden selbst durchgeführt, kann dieser
die genaue Kenntnis der Anamnese und der klinischen Befunde nutzen, um den Untersuchungsablauf
gezielt anzupassen und den sonographischen Befund mit größerer Treffsicherheit zu
interpretieren („klinische Sonografie“). Gleichzeitig versetzt die Methode den Behandelnden
in die Lage, Diagnostik und Therapieentscheidung in den eigenen Händen zusammenzuführen.
Exzellente Ergebnisse erzielt die kontrastverstärkte Sonografie – wie alle anderen
bildgebenden Verfahren auch – nur bei ausreichender Qualifikation des Untersuchenden.
Dieser Beitrag stellt die sonographischen Charakteristika der häufigsten Leberläsionen
übersichtlich dar und zeigt deren Kontrastierungsmuster anschaulich anhand von Videos
(via QR-Code abrufbar). Der Artikel verdeutlicht, dass die KM-Sonografie aus hepatologischer
Sicht in Zukunft einen noch größeren Stellenwert haben könnte und aus Sicht der Autoren
haben sollte.
Abstract
Due to the trend towards increased use of imaging and rising awareness among high-risk
patients, gastroenterologists and hepatologists are more frequently confronted with
patients with focal liver lesions. In the differentiation of these lesions, CT and
MRI have increasingly found their way into primary diagnostic steps in everyday clinical
practice. Contrast-enhanced sonography, on the other hand, is a very effective and
cost-efficient method for assessing focal liver lesions. The success of the method
is not only based on the visualisation of microvascularisation in real time. If sonography
is performed by the treating physician, he can use the exact knowledge of history
and clinical findings to specifically adapt the examination procedure and to interpret
the sonographic findings with greater accuracy (“clinical sonography”). At the same
time, the method enables the practitioner to combine diagnostics and management decisions
in his or her own hands. To achieve excellent results with contrast-enhanced sonography—as
with any other imaging method—it is necessary that the examiner is sufficiently qualified.
This article systematically presents the sonographic characteristics of the most common
liver lesions and clearly shows their contrast patterns using videos (available via
QR code). The article illustrates that CEUS could—and from the authors’ point of view,
should—have an even greater significance in the future.
Schlüsselwörter
kontrastverstärkte Sonografie - Leberläsionen - Hämangiom - Adenom - FNH - HCC - cholangiozelluläres
Karzinom - Bildgebung
Keywords
CEUS - liver lesion - hemangioma - adenoma - HCC - iCCA - FNH - ultrasound - imaging