Klagelieder sind wohl so alt wie die Menschheit – und das nicht ohne Grund:
Not und Leid, von Menschen verschuldetes und unverschuldetes Unheil, das
über Einzelne, Familien, Städte und auch ganze
Bevölkerungsgruppen und Völker hereinbricht, bieten reichlich
Anlass. Konkrete Ausformungen sind Krankheit und Tod, die Kluft zwischen arm und
reich, soziale Zurückweisung und Ausgrenzung, Unterdrückung und
Ungerechtigkeit, Seuchen, Unruhen, Kriege. Ausdruck findet die
diesbezügliche Menschheitsklage in den Klage- und Trauerliedern, Lamentos
und Nänien aller Zeiten, von den biblischen Jeremiaden bis zum Blues der
Neuzeit.