Zeitschrift für Phytotherapie 2024; 45(01): 33-34
DOI: 10.1055/a-2171-9335
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30 Jahre Veterinärphytotherapie-Ausbildung

In der Veterinärmedizin galten Arzneipflanzen seit der Intensivierung der Landwirtschaft ab den 1960er-Jahren als obsolet. Es waren die chemisch-synthetischen Arzneimittel, die die Massentierhaltung mit extrem leistungsfähigen Nutztieren möglich machten. Pflanzliche Arzneimittel verschwanden bis auf eine Handvoll vom Markt, nicht zuletzt wegen neuer arzneimittelrechtlicher Vorgaben, die den Verbraucher vor Arzneimittelrückständen in Lebensmitteln tierischen Ursprungs schützen sollten. Gerade dies ist schwer verständlich, ist es doch ein besonderer Vorteil pflanzlicher Arzneimittel, eben keine schädlichen Rückstände im Tier und seinen Produkten zu bilden.

Dass die Phytotherapie in der Veterinärmedizin damals nicht vollends erlosch, verdanken wir wenigen weitsichtigen und engagierten Kolleginnen und Kollegen, die sich 1984 in der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin (GGTM) zusammenschlossen. Hier wirkten Dr. Walter Greiff, der bei der Bundestierärztekammer eine die Phytotherapie implementierende Zusatzbezeichnung „Biologische Tiermedizin“ durchsetzen konnte und Dr. Gerd Riedel-Caspari, der die für eine Ausbildung in der Phytotherapie notwendigen Strukturen schaffte ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Wegbereiter: Gerd Riedel-Caspari. Fotograf: Ferdinand Worm


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Article published online:
26 February 2024

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