Heilpflanzen 2024; 04(01): 82-83
DOI: 10.1055/a-2184-3467
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Praxistipp

Ostereier natürlich färben

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Farbintensive Beeren und Gemüsesorten, z. B. die Rote Bete, verleihen Ostereiern eine natürliche Färbung.©rock_the_stock/stock.adobe.com

In der frühchristlichen Zeit durften die Menschen in der Fastenzeit weder Fleisch noch Eier essen. Die Hühner zeigten sich wenig verständig und legten dennoch fleißig Eier. Damit diese nicht verderben, hat man sie gekocht und, um sie von rohen Eiern unterscheiden zu können, eingefärbt. Vielleicht verwendete man dafür sogar unterschiedliche Farben, um den Legezeitpunkt zu verdeutlichen, aber das ist reine Spekulation.

Die gefärbten Eier aß man nicht nur selbst, man verschenkte sie auch – teilweise galten Eier sogar als Zahlungsmittel. Die Beweggründe haben sich verändert, doch auch heute noch gibt es den Brauch, Eier zu färben – vor allem zu Ostern. Pflanzengefärbte Eier sind dabei besonders hübsch und sie lassen sich einfach herstellen. Ich mache es so:

Zuerst koche ich die Eier bis zur gewünschten Härte, schrecke sie kalt ab und lasse sie abkühlen. Im anschließenden heißen Färbeprozess bleibt so die Konsistenz erhalten. Auch ausgeblasene Eier lassen sich mit Pflanzensud einfärben.

Für kräftig gefärbte Eier nimmt man 1–2 Tassen Pflanzengut und köchelt dieses für 10 Minuten in 1 l Wasser. Ich verwende gerne die Schalen oder weniger schöne Abschnitte der Pflanzen, so wird nichts verschwendet. Die Pflanzenteile abseihen und die Eier für mindestens 5 Minuten in die heiße Brühe einlegen, dabei müssen sie vollständig vom Färbesud bedeckt sein. Je länger das Farbbad, desto intensiver kommen die Farben zur Geltung. Um hübsche Muster auf dem Ei zu erzeugen, legt man auf die noch ungefärbten Eier kleine Blättchen von Pflanzen oder aus Papier ausgeschnittene Muster. Diese werden mit einem stramm festgezogenen Stück eines Nylonstrumpfes festgebunden und ergeben sehr dekorative Ostereier. Auch durch das Aufpinseln von Essig nach dem Färben kann man gezielt Muster erzeugen. Werden die gekochten Eier leicht angeknackst, dringt die Farbe auch unter die Schale und ergibt bunte, ungiftige Zeichnungen direkt auf dem Ei. Die Eier glänzen schön, wenn sie nach dem Färben mit etwas Öl eingerieben werden. Der Experimentierfreude bei der Auswahl der Pflanzen sind also kaum Grenzen gesetzt. Wer die Farbe sicher bestimmen möchte, kann so vorgehen:

  • Kräftiges Rot erreicht man mit Roter Bete.

  • Rotkohl, Holunder- oder Blaubeeren ergeben blaue Eierfarbe.

  • Spinat oder Brennnessel färben die Eier grün.

  • Zwiebelschalen färben rotbraun, der Rot-Anteil steigt mit mehr roten Zwiebelschalen.

  • Für goldgelbe Eier kocht man 1 EL Kurkuma in 1 l Wasser – hier ist Vorsicht geboten, Kurkuma färbt kräftig und dauerhaft auch Hände und Kleidung!


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Publication History

Article published online:
15 March 2024

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