KJP up2date 2025; 02(01): 45-63
DOI: 10.1055/a-2232-5664
Familie, Schule und Gesellschaft

Elterntrainings in der Praxis: Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen

Anja Görtz-Dorten
,
Leonie Hofmann
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Elterntrainings auf verhaltenstherapeutischer Grundlage sind ein zentraler Bestandteil in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen. Dieser Artikel beleuchtet die Chancen und Herausforderungen sowie die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Elterntrainings, nennt konkrete Inhalte und Beispiele für Elterntrainings bei externalen Störungen und gibt einen fundierten Überblick, der die Praxis in den Mittelpunkt stellt.

Kernaussagen
  • Elterntrainings sind zentral in der multimodalen Behandlung von Kindern mit psychischen Störungen und gehen oft über die reine Beratung hinaus.

  • Sie können in Gruppen- oder Einzelsitzungen mit oder ohne Einbezug des Kindes oder anderer Familienmitglieder durchgeführt werden.

  • Elterntrainings dienen der Prävention und Therapie, besonders bei jüngeren Kindern.

  • Elterntrainings zielen darauf ab, familiäre Bedingungen und elterliche Verhaltensweisen zu verändern, die das Problemverhalten des Kindes beeinflussen und aufrechterhalten.

  • Bei externalen Störungen sind Elterntrainings eine der effektivsten Interventionsmethoden. Aber auch bei Regulations-, internalen oder Autismus-Spektrum-Störungen sowie Schizophrenie kommen Elterntrainings zur Anwendung.

  • Elterntrainings entlasten nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die Eltern, indem sie Erziehungskompetenzen stärken und familiäre Konflikte reduzieren.

  • Organisatorische Barrieren und Angst vor Stigmatisierung können die Teilnahme erschweren und sollten thematisiert werden.

  • Die Wirksamkeit ist durch Studien belegt, mit positiven Effekten auf das kindliche Verhalten, familiäre Bedingungen und elterliche Komponenten wie Stress und psychische Gesundheit.

  • Gängige Inhalte bei externalen Störungen umfassen Psychoedukation, die Eltern-Kind-Beziehung, familiäre Interaktionen, das elterliche Erziehungsverhalten und die Anleitung der Eltern bei kindzentrierten Interventionen.

  • Evidenzbasierte Programme liegen vor.



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Article published online:
27 January 2025

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