Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser,

die vorliegende Ausgabe der Phlebologie und Lymphologie bringt Ihnen gleich 3 Beiträge, die sich mit der Sklerosierungstherapie beschäftigen. Dietrich und Schießl beschreiben die leitliniengerechte Indikationsstellung, die Behandlungsmöglichkeiten und den Ablauf der Sklerosierung von retikulären Varizen und Besenreisern. Bischoff, Görke und Mitschang beschreiben in ihrem Beitrag die Nebenwirkungen der Schaumsklerosierung. Hilfreich sind hier die eingefügten Praxistipps, deren Befolgung das Risiko vermutlich deutlich reduzieren kann. Mumme und Co-Autoren beschreiben den von ihnen entwickelten Bochumer Algorithmus zur multimodalen Therapie der pudendalen Varikose und illustrieren ihr Vorgehen an einem eindrucksvollen Fallbeispiel.

Besorgniserregend sind die Ergebnisse einer von Protz und Co-Autoren durchgeführten Querschnittsstudie bei pflegerischen und ärztlichen Leistungserbringern der phlebologischen Kompressionsversorgung. Ihre Daten zur Verordnung und Anwendung von Kompressionsmaterialien zeigen erhebliche Defizite bei gleichzeitig mangelndem Problembewusstsein. Sehr häufig wird zu lange und das Falsche verordnet!

Ageno und Co-Autor*innen geben einen Überblick über venöse Thromboembolien in den ungewöhnlichen Stromgebieten, der Splanchnikus-Region, den intrakraniellen Venen (Vv. cerebri und Sinus durae matris) und den retinalen Venen. Sie gehen jeweils ausführlich auf Klinik, Diagnostik, Risikofaktoren, Therapieoptionen und Prognose ein.

In der Rubrik „Literatur weltweit“ zeigen Real-Life-Daten zu den in den letzten Jahren neu etablierten Techniken der Varizentherapie zum Teil erschreckende sowie erstaunliche Komplikationsraten, die vorher weder so erwartet wurden noch darüber berichtet wurde. Frau Mendozas Zusammenfassung über einen Bericht aus einer anerkannten phlebologischen Fachzeitschrift gibt hier einen neuen Überblick. Kontrovers diskutiert wird dann noch eine Veröffentlichung im New England Journal of Medicine: Ist Aspirin Acetylsalicylsäure eine wirksame Alternative zu niedermolekularem Heparin in der Thromboseprophylaxe nach einer Fraktur?

Abschließend möchten wir Sie noch auf die Abstract-Einreichung für unsere 66. Jahrestagung in Freiburg hinweisen: die Deadline dafür ist der 30.04.2024.

Es grüßen Sie herzlichst,

Jasmin Woitalla-Bruning, Hamburg

Erich Brenner, Innsbruck

Publication History

Article published online:
10 April 2024