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DOI: 10.1055/a-2257-1528
First-Line-Therapie beim unbehandelten lokal fortgeschrittenen, inoperablen oder metastasierten Nierenzellkarzinom
Eine randomisierte, offene Phase-II-Studie zur Kombination von Immun-Checkpoint-Inhibitoren mit Axitinib bei Patienten mit zuvor unbehandeltem, lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder metastasiertem Nierenzellkarzinom (AN 66/23 of AUO, BO43936/RCC Triplet)Die Leitlinien zum Nierenzellkarzinom empfehlen zur Therapie eines lokal fortgeschrittenen, inoperablen oder metastasierten Nierenzellkarzinoms den Einsatz einer Kombination eines PD-1/PD-L1 gerichteten Checkpoint-Inhibitoren (CPI) mit einem Tyrosinkinase-Hemmer (TKI). Alternativ kann eine Immunkombinationstherapie mit dem PD-1 Inhibitor Nivolumab mit dem CTLA4-Inhibitor Ipilimumab bei Patienten mit intermediärem oder hohem Risiko erfolgen. Die objektive Ansprechrate liegt in Abhängigkeit der Therapie zwischen 39 und 71%. Die Dauer des Ansprechens ist allerdings variabel und u.a. von der Ansprechtiefe und der Metastasenlokalisation abhängig.
In dieser Situation prüft die vorliegende Studie den Einsatz einer neuen Immuntherapie RO7247669 (Tobemstomig) in Kombination mit dem TKI Axitinib. Tobemstomig ist ein IgG1-basierter bi-spezifischer Antikörper, der simultan an die beiden inhibitorischen Immunschaltstellen (Checkpoints) PD-1 (programmierter Zelltod-Protein 1/ CD279 ) und LAG-3 (Lymphozyten-Aktivator-Gen 3/CD223) bindet (=Zweifache Checkpoint-Blockade). Durch die gleichzeitige Blockade von PD-1 und LAG-3 solle eine verbesserte Aktivierung des Immunsystems erzielt und damit die Effektivität gesteigert werden. Ein dritter Studienarm prüft eine mögliche weitere Verbesserung der Wirkung durch die zusätzliche Hemmung der Immunschaltstelle TIGIT mit Tiragolumab.
In der Studie werden die Patienten 1:1:1 in folgende Behandlungsarme randomisiert:
Arm A: TKI plus „Zweifach-Checkpoint-Blockade“ bestehend aus Axitinib 5mg zweimal täglich fortlaufend und Tobemstomig 600 mg i. v. alle 3 Wochen
Arm B: TKI plus „Dreifach-Checkpoint-Blockade“ bestehend aus Axitinib 5mg zweimal täglich fortlaufend, Tobemstomig 600 mg i. v. alle 3 Wochen und Tiragolumab 600 mg i. v. alle drei Wochen
Arm C: Standardtherapie bestehend aus Axitinib 5mg zweimal täglich fortlaufend und Pembrolizumab 200 mg Fixdosis alle 3 Wochen
Die Therapie soll in allen Armen über 35 Zyklen durchgeführt werden, sofern kein Progress oder eine schwere Unverträglichkeit auftritt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verlängerung der Therapiezeit möglich.
Primäres Ziel der Studie ist das Progressionsfreie Überleben (PFS). Als sekundäre Ziele werden das Gesamtüberleben (OS), die Ansprechrate (ORR) sowie die Dauer des Ansprechens (DOR) bewertet. Zusätzlich werden die Immunantwort auf Tiragolumab und Tobemstomig und die Safety der Behandlung untersucht. Explorative Auswertungen inkl. Pharmakokinetik-Messungen runden den Erkenntnisgewinn ab.
In diese internationale Studie sollen 210 Patienten (ca. 70 Patienten je Arm) rekrutiert werden, es nehmen insgesamt 6 Zentren in Deutschland teil. Für Patientenzuweisungen nehmen Sie bitte direkt Kontakt mit einem nahegelegenen Zentrum auf (Kontaktdaten siehe [Tab. 1]). [Tab. 2] enthält eine Auswahl der Einschluss- und Ausschlusskriterien, anhand derer die prinzipielle Eignung der Patienten für den Studieneinschluss festgestellt werden kann. [Abb. 1] zeigt den bisherigen Rekrutierungsverlauf in der Studie.
Lead-PI (LPIG) der Studie in Deutschland ist Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, Hamburg. Sponsor der Studie ist die F. Hoffmann-La Roche Ltd in Basel, Schweiz. Die Studie ist unter der Nummer NCT05805501 bei clinicaltrials.gov registriert.
Ort |
Kontaktdaten |
Dresden |
PD Dr. Angelika Borkowetz, Tel.: 0351/458–18 244, Angelika.Borkowetz@uniklinikum-dresden.de |
Hamburg |
Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, Tel.: 040/74 10–57 774, g.von-amsberg@uke.de |
München |
Prof. Dr. med. Margitta Retz, Tel.: 089/41 40–55 34, margitta.retz@lrz.tu-muenchen.de |
Nürtingen |
Prof. Dr. Tilman Todenhöfer, Tel.: 0170/38 09 223, praxis@studienurologie.de |
Ulm |
Prof. Dr. Friedemann Zengerling, Tel.: 0731/500–58 180, friedemann.zengerling@uniklinik-ulm.de |
Tübingen |
Prof. Dr. Steffen Rausch, Tel.: 07071/29–86 111, Steffen.Rausch@med.uni-tuebingen.de |
Publication History
Article published online:
29 August 2024
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