Handchirurgie Scan 2025; 14(03): 215-227
DOI: 10.1055/a-2258-2186
CME-Fortbildung
Handgelenk und Handwurzel

Radiokarpale Luxationen und Luxationsfrakturen

Authors

  • Ali Ayache

  • Christian Karl Spies

  • Adrian Cavalcanti Kußmaul

  • Frank Unglaub

  • Martin Franz Langer

Preview

Radiokarpale Luxationsfrakturen sind seltene, aber stets komplexe Verletzungen, bei denen es durch massive Krafteinwirkung zu einer Luxation des Handgelenks zum Unterarm kommt. Hierbei kommt es stets zu ligamentären Verletzungen. Zudem kann es zu Frakturen des distalen Radius, der distalen Ulna und/oder zu ligamentären und knöchernen Verletzungen innerhalb der Handwurzel kommen. Mit einer differentierten, meist operativen Therapie sind gute langfristige Resultate möglich. Allerdings sind bleibende Beschwerden und funktionelle Einbußen nicht selten.

Kernaussagen
  • Radiokarpale Luxationen sind schwerwiegende Verletzungen, die oft mit Frakturen und Bandrupturen kombiniert sind.

  • Meist verursacht durch Hochrasanztraumen, betreffen sie häufig junge, männliche Patienten.

  • Neben Röntgen sind CT und ggf. eine begleitende, intra- operative Arthroskopie für eine exakte Diagnosestellung erforderlich.

  • Die Abgrenzung zu perilunären Luxationen ist klinisch und radiologisch wichtig.

  • Die NTM-Klassifikation berücksichtigt Frakturmuster, Luxationsrichtung und Begleitverletzungen.

  • Gundlage der operativen Versorgung ist nach Reposition die knöcherne Stabilisierung, gefolgt von einer Bandrefixation, bzw. -naht und ggf. der Gelenktansfixation.

  • Einschränkungen der Beweglichkeit und Schmerzen treten oft trotz optimaler Therapie auf.

  • Insbesondere bei rein ligamentären Luxationen ist das Risiko chronischer Instabilität hoch.



Publication History

Article published online:
18 September 2025

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