Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2260-8906
Künstlicher Blasenschließmuskel: Kann auf eine Katheteranlage verzichtet werden?
Prostataeingriffe bergen das Risiko einer Stressharninkontinenz. Viele Betroffene entscheiden sich in diesem Fall für die Anlage eines künstlichen Harnröhrenschließmuskels. Um einer schwellungsbedingten Harnretention vorzubeugen, erhalten sie anschließend üblicherweise einen Blasenkatheter. Angesichts der schwachen wissenschaftlichen Basis für diese Praxis gingen Forschende der Frage nach, ob auf die Katheterversorgung verzichtet werden kann.
Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass nach der Implantation eines künstlichen Blasensphinkters ein Harnverhalt auch ohne prophylaktische Anlage eines Blasenkatheters nicht häufiger auftritt als nach einer Katheterversorgung. Auch weitere Operationsergebnisse werden offenbar durch den Katheterverzicht nicht negativ beeinflusst. Nicht zuletzt unter dem Aspekt der ambulanten Operationsplanung raten sie daher, den Katheter direkt nach der Anlage der Sphinkterprothese zu entfernen.
Publication History
Article published online:
29 August 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany