physioscience 2024; 20(02): 53-54
DOI: 10.1055/a-2275-3390
Editorial

Videotherapie: Gekommen, um zu bleiben?

Sven Karstens
,
Arne Vielitz

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 2005 dazu aufrief, an der Entwicklung und Umsetzung eines Strategieplans für Digital Health zu arbeiten, hob sie 2021 noch einmal die zentrale Rolle von Digital Health zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung hervor [1]. Im Jahr 2019 sprach sich auch der Weltverband für Physiotherapie (World Physio) dafür aus, den Zugang zur Therapie durch den Einsatz von digitaler Physiotherapie zu verbessern und effizienter zu gestalten [2]. Bei Videotherapie handelt es sich um einen solchen digitalen Versorgungsansatz. International wird sie in der Physiotherapie in verschiedenen Ländern schon seit längerem umgesetzt [3]. Im Heilmittelbereich in Deutschland war diese Form der Versorgung bis zum Beginn der COVID-19-Pandemie jedoch bedeutungslos. Die plötzliche Notwendigkeit, Patient*innen, die nicht mehr in die Praxis kommen konnten, weiter therapeutisch zu versorgen, führte während der Pandemie dazu, dass Anfang 2020 grundlegende Rahmenbedingungen zur Umsetzung von Videotherapie in der Physiotherapie geschaffen wurden [4]. Für diese Zeit war die synchrone Video- und Audioverbindung die beinahe einzige Möglichkeit, eine Behandlung aufzunehmen oder fortzusetzen.



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Article published online:
15 May 2024

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