Zusammenfassung
Hintergrund
Das mutierte Enzym Isocitrat-Dehydrogenase (IDH) 1 und 2 wurde in verschiedenen Tumorentitäten
wie z.B. Gliomen nachgewiesen und kann α-Ketoglurat in den Onkometaboliten 2-Hydroxyglutarat
(2-HG) konvertieren. Dieses neuroonkologisch bedeutsame Stoffwechselprodukt ist MR-spektroskopisch
nachweisbar und eignet sich deshalb zur nichtinvasiven Gliomklassifizierung und Therapieüberwachung.
Methode
Die vorliegende Arbeit gibt einen aktuellen Überblick über die Methodik und Relevanz
der 1H-MR-Spektroskopie (MRS) in der onkologischen Primär- und Verlaufsdiagnostik von Gliomen.
Anhand der verfügbaren Literatur werden die Möglichkeiten und Grenzen dieser MR-spektroskopischen
Untersuchung beleuchtet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die MRS kann durch den Nachweis von 2-HG prinzipiell eine nicht-invasive Alternative
zur immunhistologischen Analyse bieten und so in einigen Fällen einen operativen Eingriff
vermeiden. Neben einem angepassten und optimierten Untersuchungsprotokoll sind aber
die individuellen in der Untersuchungsregion vorliegenden Messbedingungen von entscheidender
Bedeutung. Aufgrund des inhärent kleinen Signals von 2-HG können ungünstige Messbedingungen
die Nachweissicherheit beeinflussen.
Kernaussagen
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MR-Spektroskopie ermöglicht die nicht-invasive Detektion von 2-Hydroxyglutarat.
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Hiermit ist der Nachweis einer IDH-Mutation in Gliomen möglich.
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Besondere Bedeutung kommt der Wahl der MRS-Untersuchungsmethodik zu.
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Die Detektionssicherheit wird beeinflusst von Gliomgröße, nekrotischem Gewebe und
den vorliegenden Messbedingungen.
Zitierweise
Schlüsselwörter
brain - MR-spectroscopy - technical aspects - tissue characterization - glioma - metabolism