Aktuelle Kardiologie 2024; 13(03): 169-174
DOI: 10.1055/a-2285-7510
Kurzübersicht

Phänotypische Klassifizierung der Kardiomyopathien entsprechend den Leitlinien der ESC 2023

Phenotypic Classification of Cardiomyopathies According to the 2023 ESC Guidelines
Janet-Jacqueline Olic
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II Universitäres Herzzentrum, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39070)
,
Andrea Bäßler
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II Universitäres Herzzentrum, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39070)
,
Lars Maier
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II Universitäres Herzzentrum, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39070)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Kardiomyopathien sind Herzmuskelerkrankungen mit struktureller und funktioneller Myokardstörung. Die ESC hat 2023 erstmals eine internationale Leitlinie zum gesamten Spektrum der Kardiomyopathien herausgebracht. Ein zentrales Element der Leitlinie ist die phänotypische Klassifizierung der Kardiomyopathien. Hierbei spielt neben morphologischen und funktionellen Merkmalen als wesentliche Neuerung auch die genaue Gewebecharakterisierung (z. B. Narbenbildung) basierend auf einer kardialen Magnetresonanztomografie (CMR) eine wesentliche Rolle. Auf dieser Grundlage erfolgt die phänotypische Einteilung in 5 Hauptformen. Zusätzlich zur dilatativen, hypertrophen und restriktiven Kardiomyopathie (DCM, HCM und RCM) wurde die nicht dilatierte linksventrikuläre Kardiomyopathie (NDLVC) neu definiert. Ferner wurde die Gruppe der arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie (ARVC) aktualisiert. Die hiermit definierten Kardiomyopathie-Phänotypen sollen die Ermittlung der genauen Ätiologie vereinfachen.

Abstract

Cardiomyopathies are defined as myocardial disorders with structural and functional abnormalities of the myocardium. In 2023, the ESC published an international guideline on the entire field of cardiomyopathies for the first time. An essential element of the guideline is the phenotypic classification of cardiomyopathies. In addition to morphological and functional traits, the major innovation is the inclusion of myocardial tissue characterization traits (e.g. scar assessment) using cardiac magnetic resonance (CMR) imaging. Based on this, the phenotypic classification is made into five groups. In addition to dilated, hypertrophic and restrictive cardiomyopathy (DCM, HCM and RCM), a non-dilated left ventricular cardiomyopathy (NDLVC) was newly defined. Furthermore, the group of arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy (ARVC) was updated. The cardiomyopathy phenotypes defined here are a crucial first step in the diagnostic pathway and determination of the underlying aetiology.

Was ist wichtig?
  • Die neue phänotypische Klassifizierung der Kardiomyopathien berücksichtigt neben morphologischen und funktionellen Merkmalen als wesentliche Neuerung auch die genaue Gewebecharakterisierung des Myokards (z. B. Narbenbildung) basierend auf einer kardialen Magnetresonanztomografie (CMR).

  • Die phänotypische Einteilung wurde um die neu definierte, nicht dilatierte linksventrikuläre Kardiomyopathie (NDLVC) erweitert und die Gruppe der arrhythmogenen Kardiomyopathien (ACM) wurde aktualisiert und dabei spezifiziert.

  • In der aktuellen ESC-Leitlinie wird die Identifikation des Kardiomyopathie-Phänotyps als Basis für die Ermittlung der zugrunde liegenden Ätiologie gewertet.



Publication History

Article published online:
29 May 2024

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