Zusammenfassung
Hintergrund
Es wird der aktuelle medizinisch-wissenschaftliche Stand zu Wirkungen der Exposition
gegenüber elektromagnetischen Feldern auf die Beschäftigten im Bereich der klinischen
Magnetresonanztomografie (MRT) zusammengefasst.
Methode
In einer systematischen Literaturrecherche wurden die Gesundheitsrisiken für das medizinische
Personal durch Magnetfelder in der MRT analysiert. Es wurden insgesamt 7273 Zitate
identifiziert, von denen nach Titel-und-Abstract-Screening 7139 Zitierungen ausgeschlossen
werden konnten. Nach Volltext-Screening verblieben 34 Quellen, die Eingang in diese
Arbeit gefunden haben.
Schlussfolgerung
Es gibt eine Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Auftreten von kurzzeitigen
sensorischen Effekten wie Vertigo, metallischem Geschmack, Phosphenen sowie zum Auftreten
von neurokognitiven sowie neurologischen Verhaltenseffekten. Durch kurzzeitige Exposition
gegenüber klinischen Magnetfeldern wurden beispielsweise eine 4%-ige Reduktion der
Geschwindigkeit und der Präzision sowie eine 16%-ige Reduktion der visuellen Kontrastempfindlichkeit
im Nahbereich berichtet. Es werden sowohl Auge-Hand-Präzision als auch Koordinationsgeschwindigkeit
beeinflusst. Die Langzeitstudien betreffen u.a. den Einfluss von Magnetfeldern auf
die Schlafqualität, welche in Zusammenhang mit einem erhöhten Unfallrisiko stehen
könnten. Die Daten zur Exposition von Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen gegenüber
magnetischen Feldern während der Schwangerschaft sind durchgehend veraltet. Es wird
jedoch geschlussfolgert, dass es zu keinen besonderen Abweichungen bezüglich der Schwangerschaftsdauer,
der Frühgeburten, der Fehlgeburten und des Geburtsgewichtes kommt. Epidemiologische
Arbeiten fehlen. Mit Fokus auf das Personal im Gesundheitswesen besteht ein erheblicher
Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten v.a. zu Folgen einer Langzeitexposition gegenüber
elektromagnetischen Feldern durch die klinische MRT sowie zu deren Effekten auf eine
Schwangerschaft.
Kernaussagen
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Es können bei Exposition von Magnetfeldern kurzzeitige sensorische Effekte wie Vertigo,
metallischer Geschmack, Phosphenen sowie neurokognitive und neurologische Verhaltenseffekte
auftreten.
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Langzeiteffekte betreffen vor allem die Schlafqualität, welche in Zusammenhang mit
einem erhöhten Unfallrisiko gebracht werden kann.
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Bei Magnetfeldexposition auf schwangere Mitarbeiterinnen konnten keine besonderen
Abweichungen bezüglich der Schwangerschaftsdauer, der Frühgeburten, der Fehlgeburten
und des Geburtsgewichtes gefunden werden.
Zitierweise
Schlüsselwörter
MR-imaging - physics - safety