TumorDiagnostik & Therapie 2024; 45(09): 588-603
DOI: 10.1055/a-2307-3343
CME-Fortbildung
Schwerpunkt

Multiples Myelom

Britta Besemer
,
Aileen Schenk
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Das Multiple Myelom ist die zweithäufigste hämatologische Erkrankung und gekennzeichnet durch eine maligne Proliferation klonaler Plasmazellen. Das klinische Bild ist heterogen – es reicht von asymptomatischen Zufallsbefunden bis hin zu ausgeprägten Schmerzen aufgrund ossärer Läsionen oder schweren Nierenfunktionseinschränkungen. Dies erfordert oft eine interdisziplinäre Behandlung. Die therapeutischen Fortschritte der letzten Jahre sind enorm.

Kernaussagen
  • Das Multiple Myelom gilt bis heute als nicht heilbare Erkrankung, jedoch haben sich die therapeutischen Optionen in den letzten Jahren deutlich verbessert.

  • Vorstufen des Multiplen Myeloms sind die monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz und das Smoldering Multiple Myelom. Sie erfordern regelmäßige Verlaufskontrollen.

  • Eine Therapieindikation besteht bei Vorliegen von Endorganschäden oder definierten Biomarkern nach den SLiM-CRAB-Kriterien.

  • In der Erstlinientherapie ist eine Induktion mit nachfolgender Hochdosistherapie und autologer Stammzelltransplantation weiterhin der Goldstandard für Patienten bis 70 Jahre ohne relevante Komorbiditäten.

  • In der Regel werden Kombinationstherapien gegenüber Monotherapien bevorzugt.

  • Strahlentherapien sind häufig ergänzend zur Systemtherapie indiziert.

  • Gegenstand aktueller Studien ist u.a. der Einsatz von CAR-T-Zellen und bispezifischen Antikörpern in frühen Therapielinien.

  • Supportivtherapien wie eine Osteoprotektion und antiinfektive Prophylaxen sind wichtig zur Vermeidung von Komplikationen.

  • Renale Komplikationen sind häufig und oft prognoselimitierend. Der frühe Beginn einer Systemtherapie ist entscheidend.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. November 2024

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