Zahnmedizin up2date 2025; 19(03): 193-205
DOI: 10.1055/a-2343-8078
Implantologie

Materialunverträglichkeiten bei dentalen enossalen Implantaten

Lena Katharina Müller-Heupt
,
Elisabeth Jacobi-Gresser
,
Bilal Al-Nawas
Preview

Materialunverträglichkeiten sind in der Implantologie ein komplexes und zunehmend relevantes Thema, da immer mehr Patienten mit dentalen Implantaten versorgt werden. Das Verständnis der Unterschiede zwischen Allergien und Unverträglichkeiten sowie der zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen ist entscheidend, um die komplexe Thematik fassen zu können und potenzielle Symptome sowie laborchemische Testresultate richtig einordnen zu können.

Kernaussagen
  • Titan wird in der Zahnmedizin aufgrund seiner guten Biokompatibilität häufig verwendet.

  • Klassische Allergien gegen Titan sind extrem selten.

  • Histopathologische Studien zeigen, dass Titanpartikel im periimplantären Gewebe nachgewiesen werden können, ihr Einfluss auf die Entstehung von Periimplantitis wird jedoch noch kontrovers diskutiert.

  • Bei der therapeutischen Entscheidungsfindung führt die Klinik des Patienten, klassische Allergietests werden nicht empfohlen.

  • Alternative Auslöser, wie beispielsweise Metalle in Suprakonstruktionen und Klebstoffe oder Zemente, sollten bei der Entscheidungsfindung mitbedacht werden.

  • Eine Explantation sollte nur als letzte Option erwogen werden.

  • Zur Vermeidung titanassoziierter Reaktionen können Keramikimplantate eine mögliche Alternative bieten.



Publication History

Article published online:
16 July 2025

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