Rofo 2025; 197(04): 385-396
DOI: 10.1055/a-2357-6997
Review

Pränatale Bildgebung – Rolle der fetalen MRT

Article in several languages: English | deutsch
Manuela Tavares de Sousa
1   Obstetrics and Fetal Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Björn P. Schönnagel
2   Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Jonas Denecke
3   Department of Pediatrics, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
,
Jochen Herrmann
2   Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany (Ringgold ID: RIN37734)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Fast 3 von 100 Feten zeigen eine Organfehlbildung auf. Der pränatale Ultraschall ist das etablierte Standardverfahren zur Detektion dieser fetalen Erkrankungen und wird in Deutschland im ersten, zweiten und dritten Trimenon eingesetzt. Die fetale Magnetresonanztomografie (MRT) wird bei Auffälligkeiten im Ultraschall als zusätzliche Modalität in der pränatalen Bildgebung genutzt.

Methode

Die Literaturrecherche zur Rolle der fetalen MRT wurde in PubMed durchgeführt und fokussierte sich auf Studien, die die fetale MRT als sekundäres Verfahren nach einem Ultraschall einsetzten.

Ergebnisse

Die fetale MRT ist sicher in der Schwangerschaft anwendbar und zeigt keine assoziierten fetalen Entwicklungsstörungen. Studien mit radiologischem Schwerpunkt attestieren der fetalen MRT bei fetalen Hirnauffälligkeiten eine deutliche Überlegenheit gegenüber der Neurosonografie. Im Vergleich zeigen allerdings andere Studien mit neurosonografischem Schwerpunkt, dass die Überlegenheit der MRT deutlich geringer ausfällt. Diese Studien zeigen, dass beide Verfahren von der Expertise der durchführenden Person abhängig sind.

Schlussfolgerung

Bei einer Auffälligkeit im pränatalen Ultraschall kann die fetale MRT eine ergänzende Methode darstellen, die zu einer Bestätigung oder zu einem Ausschluss der Diagnose führt oder neue Befunde erhebt. Eine interdisziplinäre Kooperation zur gemeinsamen Diagnosefindung anhand aller verfügbaren Befunde aus Ultraschall und MRT ist der Schlüssel für eine optimale Bildgebung und Beratung der werdenden Eltern.

Kernaussagen

  • Das fetale MRT ist in der Schwangerschaft sicher anwendbar.

  • Das fetale MRT ergänzt den Ultraschall in der pränatalen Bildgebung.

Zitierweise

  • Tavares de Sousa M, Schönnagel BP, Denecke J et al. Prenatal imaging - role of fetal MRI. Fortschr Röntgenstr 2025; 197: 385–396



Publication History

Received: 07 March 2024

Accepted after revision: 05 June 2024

Article published online:
06 December 2024

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