Aktuelle Rheumatologie 2024; 49(05): 317-320
DOI: 10.1055/a-2376-5738
Übersichtsarbeit

Besonderheiten der medikamentösen Therapie rheumatischer Erkrankungen im höheren Lebensalter

Specifics of Medical Treatment in Rheumatic Disease in Advanced Age
Jan Leipe
1   Sektion Rheumatologie, Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Germany
2   Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Ludwig-Maximilians-Universität München Medizinische Fakultät, München, Germany
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Johanna Schwaan
1   Sektion Rheumatologie, Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Germany
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Zusammenfassung

Mit zunehmendem Alter verändern sich Pharmakokinetik und -dynamik von Arzneimitteln, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion. Beispielsweise sollte Methotrexat bei eingeschränkter Nierenfunktion vermieden werden, während Leflunomid unabhängig vom Nierenstatus dosiert werden kann. Biologische DMARDs (bDMARDs) sind oft vorteilhaft, werden aber bei älteren Patienten seltener verordnet. Polypharmazie erhöht das Risiko von Arzneimittelinteraktionen und unerwünschten Wirkungen. Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der Therapie ist unerlässlich. Methotrexat sollte nicht mit hochdosiertem ASS oder Cotrimoxazol und bei Patienten über 80 Jahren nicht mit Metamizol kombiniert werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Kognitive Beeinträchtigungen sind bei älteren Patienten mit rheumatischen Erkrankungen häufig und beeinflussen die Therapietreue und -wirksamkeit. Während Glukokortikoide das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen erhöhen, zeigen bDMARDs möglicherweise protektive Effekte. Weitere Studien sind notwendig, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen und die Therapien entsprechend anzupassen.

Abstract

The pharmacokinetics and pharmacodynamics of drugs change with increasing age, especially if renal function is impaired. For example, methotrexate should be avoided in patients with impaired renal function, whereas leflunomide can be dosed regardless of renal status. Biological DMARDs (bDMARDs) are often beneficial but are less commonly prescribed in older patients. Polypharmacy increases the risk of drug interactions and adverse effects. Regular monitoring and treatment adjustment is essential. To avoid serious complications, methotrexate should not be combined with high-dose ASA or cotrimoxazole, and in patients over 80 years of age, it should not be combined with metamizole. Cognitive impairment is common in elderly patients with rheumatic diseases and affects treatment adherence and efficacy. While glucocorticoids increase the risk of cognitive impairment, bDMARDs may show protective effects. Further studies are needed to better understand these relationships and adapt therapies accordingly.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
03. September 2024

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