Zusammenfassung
Kinder mit Ösophagusatresie (ÖA) können nach der Geburt nicht trinken und benötigen
eine chirurgische Behandlung. Der verspätete Einstieg in die orale Nahrungsaufnahme
sowie (wieder) auftretende strukturelle Probleme können zu Akzeptanzproblemen und
Herausforderungen in der Essentwicklung führen. Neben der Diagnostik des Ösophagus
müssen unbedingt auch der Larynx und die unteren Atemwege untersucht werden. Bei Schluckproblemen
sind Logopädie/Kinderschlucktherapie und ggf. eine bildgebende Schluckuntersuchung
(z. B. FEES) wichtig, besonders bei Verdacht auf Aspiration. Eine kindzentrierte,
signalorientierte Haltung ist bei allen Interventionen zentral. Kinder sollen selbstbestimmt
essen lernen. Bei Steckenbleibern hilft individuelles Ausprobieren – z. B. Nachtrinken,
Bewegung – solange keine akute Gefahr besteht. Bei einer guten oralmotorischen Entwicklung
ist oft keine Therapie im engeren Sinne notwendig. Wichtig ist eine gründliche Evaluation
der Entwicklungsschritte und
Meilensteine der Essentwicklung und eine kontinuierliche und bedarfsorientierte (logopädische)
Beratung der Familien – im Idealfall von Geburt an.
Schlüsselwörter
Essentwicklung - Diagnostik - Larynx - FEES - Schluck- und Esstherapie