Zusammenfassung
Einleitung
Die Schulen im Gesundheitswesen nehmen eine besondere Rolle in
der Struktur des deutschen Bildungssystems ein. Neben öffentlichen Schulen
existiert der überwiegende Anteil der Schulen in freier Trägerschaft als Ersatz-
oder Ergänzungsschulen. Viele Schulen sind direkt an ein Krankenhaus (KH)
angesiedelt. Andere agieren finanziell unabhängig von KH und schließen
Kooperationsverträge mit entsprechenden Einrichtungen für die praktische
Ausbildung. In diesem Artikel werden die Unterschiede zwischen öffentlichen
Schulen, Ersatz- und Ergänzungsschulen im Gesundheitswesen erklärt und
spezieller Bezug auf deren Finanzierung genommen. Außerdem wird aufgezeigt,
welche Auswirkungen die Ansiedlung einer Schule an einem KH mit sich bringt.
Methodik
Die Informationen zu den Schularten wurden über
Expert:inneninterviews, sowie durch das Sichten von Gesetzestexten
generiert.
Ergebnisse
Als Basis werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen beleuchtet
und für die Therapieberufe beispielhaft konkretisiert. Rechtsgrundlage bilden
Teile des Grundgesetzes. Die Finanzierung der öffentlichen Schulen ist
gesetzlich geregelt und wird vom jeweiligen Land bzw. der Gemeinde o.Ä.
getragen. Dies gilt auch für öffentliche Schulen im Gesundheitswesen. Auch für
Ersatz- und Ergänzungsschulen die unter das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG)
fallen, gibt es einheitliche Vorgaben. Auszubildende in Therapieberufen erhalten
eine Vergütung, wenn deren Schulen mit einem KH kooperieren, die entsprechende
Tarifeinigungen geschlossen haben. Private Schulen die nicht an den
Ausbildungsfonds des KHG angeschlossen sind, müssen auf alternative
Finanzierungsquellen zurückgreifen. Die wirtschaftliche Leistungserbringung ist
oft erschwert und führt somit schlussendlich dazu, dass ein Schulgeld
eingefordert werden muss.
Schlussfolgerung
Die unterschiedlichen landesspezifischen Regelungen
tragen dazu bei, dass die Finanzierung in der Ausbildungslandschaft des
Gesundheitswesens unübersichtlich und teilweise unverständlich erscheint. Eine
Schulgeldfreiheit kann daher nach den derzeit bestehenden Gesetzen nicht in
jedem Land bzw. an jeder Schule gewährleistet werden. Es bleibt demnach
abzuwarten, ob und wann sich an der Sonderrolle der Gesundheitsberufe im
deutschen Bildungssystem etwas verändert, so dass eine eindeutige und
einheitliche Finanzierung der Ausbildungslandschaft in den Gesundheitsberufen
für alle transparent und nachvollziehbar wird.
Abstract
Introduction
Schools in the health sector play a significant role in the
structure of the German education system. In addition to public schools, there
are numerous schools, either substitute or supplementary, in the private sector.
Many schools are directly attached to a hospital, in contrast to others
operating financially independently having cooperation agreements with
corresponding facilities for practical training. This article explains the
differences between public, substitute and supplementary schools in the health
care sector, with particular emphasis on their financing. It also shows the
impact of the integration of a school at a hospital.
Methods
The information regarding the types of schools was generated
through expert interviews and by reviewing current laws. A schematic
illustration is intended to promote further understanding of school financing in
the health care sector, thus contributing to more transparency.
Results
The legal framework conditions for the professions of
physiotherapy, occupational therapy and speech therapy are elaborated, as well
as basic German Law forming the legal basis for the Hospital Financing Act
(KHG). The financing of public schools is regulated by law and is carried by the
respective state or municipality. This also applies to public schools in the
health care sector. Uniform regulations are also applicable to replacement and
supplementary schools falling under the KHG. Trainees receive a salary if their
schools cooperate with hospitals with which corresponding funding agreements are
in place. However, private schools not affiliated with the KHG training fund
must rely on alternative sources of funding, ultimately leading to the necessity
to charge tuition fees.
Conclusion
Different federal/state-specific regulations contributing to
the financing of health care education is often unclear and incomprehensible.
Due to current laws, tuition-free education cannot be guaranteed in every
federal state or at every school. It remains to be seen if or to what extent
changes will take place leading to uniform, transparent and comprehensible
financing of the training landscape in the health professions in the German
education system.
Schlüsselwörter
Ausbildungsvergütung - Schulgeld - Gesundheitsberufe - Finanzierung - Schulwesen
Keywords
trainee allowance - tuition fees - health care system - finance - school - system