Zusammenfassung
Die Osteoporose ist eine sehr häufige Erkrankung, die nach klinisch längerfristig
stummem Verlauf zu Fragilitätsfrakturen mit weitreichenden Folgen für den Patienten
führt. Nach eingetretener Indexfaktur ist die Refrakturrate auch im kurzfristigen
Verlauf bei unbehandelter Grunderkrankung hoch. Morbidität und Mortalität steigen,
Schmerzen, Funktionsbeeinträchtigungen und nicht selten Pflegebedürftigkeit belasten
den Betroffenen und der hohen Behandlungs- und Pflegekosten wegen auch die Gesellschaft
erheblich. Aus diesen Gründen kommt der Sekundär- und Tertiärprävention nach stattgehabter
Fraktur eine hohe Bedeutung zu. Ein strukturiertes Versorgungskonzept zur Identifizierung,
Diagnostik und Therapieeinleitung sowie Überwachung ist im Rahmen des Fracture Liaison
Service (FLS) zu fordern. In zahlreichen internationalen Studien konnte die Effektivität
des FLS sowohl individuell für den Patienten als auch hinsichtlich der Kosteneffizienz
wissenschaftlich belegt werden. Unterschiedliche FLS-Typen sind vorhanden, wobei nachweisbar
war, dass der höhere Aufwand durch einen FLS-Koordinator zu einem signifikant besseren
Ergebnis führt und dieser daher als integraler Bestandteil des Netzwerkes zu fordern
ist.
Schlüsselwörter
Osteoporose - Fragilitätsfraktur - Fracture Liaison Service