Dtsch Med Wochenschr 2025; 150(07): 318-319
DOI: 10.1055/a-2464-9120
Aktuell publiziert

Kommentar zu „Medikamentenfreisetzende Stents bleiben Mittel der Wahl bei koronaren Herzkrankheiten“

Autoren

    Rezensent(en):
  • Ingo Hilgendorf

10.1055/a-2464-9077

Medikamentenbeschichtete Ballons (drug-coated balloons, DCB) werden bereits seit vielen Jahren in Deutschland alternativ zum medikamentenfreisetzenden Stent (drug-eluting stent, DES) für Koronar-Interventionen bei In-Stent-Restenosen und in Koronarien mit kleinen Gefäßdurchmessern (< 3,0mm) eingesetzt. Der Grundgedanke ist, die Vorteile einer anti-proliferierenden Substanzeinbringung in den behandelten Gefäßabschnitt zu nutzen, ohne dort dauerhaft einen Fremdkörper zu hinterlassen, der eine lokale Entzündungsreaktion hervorruft, die natürliche Gefäßreagibilität stört und ggfs. eine längere duale antithrombotische Therapie erfordert. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) hat in ihrer Leitlinie zur myokardialen Revaskularisierung 2018 den Einsatz von DCB zur Behandlung von In-Stent-Restenosen empfohlen (Klasse IA). In der aktuellen Leitlinie zum chronischen Koronarsyndrom wird nunmehr der Einsatz von DES zur Behandlung von In-DES-Restenosen gegenüber DCB bevorzugt. Eine Meta-Analyse von 10 randomisierten Studien zum Vergleich einer DCB- versus DES-Therapie von In-Stent-Restenosen in bare-metal stent (BMS) (n=710 Patienten) und DES (n=1248 Patienten) beschrieb signifikant weniger Revaskularisierungen der Zielläsionen innerhalb des Nachbeobachtungszeitraums für die DES-in-DES-Strategie im Vergleich zur DCB-in-DES-Strategie. Klinische Endpunkte wie Tod oder Myokardinfarkt zeigten keine signifikanten Unterschiede [1].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. März 2025

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