Abstract
Introduction
There is a global shortage of obstetricians and gynecologists (OB/GYN), raising concerns
about patient care and workforce sustainability. Germany faces a particularly acute
shortage, exacerbated by the impending retirement of many senior consultants. This
study explores the career perceptions of graduate-entry medical students at the University
of Bonn, focusing on their attitudes toward a career in OB/GYN.
Methods
A cohort of fifth year medical students (n = 213) participated in this study. Surveys
were administered directly via QR codes at two points in the 10th semester: pre-rotation
(pre-clerkship) and post-rotation, at the time of the OSCE (OSCE = objective structured
clinical examination) in OB/GYN. The questionnaires assessed multiple dimensions of
students’ career preferences, understanding of the specialty, and the impact of clinical
exposure on their perceptions. Statistical analyses, including McNemar’s test, were
performed to evaluate changes in students’ perspectives.
Results
The findings revealed that prior to clinical exposure, only 32% of students expressed
interest in a career in OB/GYN. After completing the rotation, this interest remained
unchanged. Notably, concerns about night shifts increased significantly post-rotation,
with 75% of students citing it as a key deterrent. Furthermore, financial considerations
gained importance, with 54% of students highlighting future income as a critical factor
post-rotation compared to 43% pre-rotation. Despite improved understanding of OB/GYN
following hands-on experience, concerns about workload and stress persisted.
Discussion
While clinical exposure increased students’ knowledge of OB/GYN, it did not significantly
affect their interest in the specialty, likely due to concerns about work-life balance
and the demanding nature of the field. The study underscores the need for reforms
in OB/GYN training and practice environments to address these deterrents and improve
recruitment into this essential specialty.
Zusammenfassung
Einleitung
Es gibt einen weltweiten Mangel an Geburtshelfer*innen und Gynäkolog*innen (OB/GYN),
was Anlass zur Sorge über die künftige Patientinnenversorgung und personelle Nachhaltigkeit
gibt. Deutschland steht vor einem besonders akuten Mangel, der durch die bevorstehende
Pensionierung vieler Chefärzt*innen noch verstärkt wird. In dieser Studie wurden die
Berufsvorstellungen von Medizinstudent*innen im Hauptstudium an der Universität Bonn
untersucht, wobei der besondere Schwerpunkt auf den Einstellungen gegenüber einer
medizinischen Laufbahn im Fachgebiet OB/GYN lag.
Methoden
An der Studie nahm eine Kohorte von Studierenden der Medizin im 5. Studienjahr (n = 213)
teil. Die Umfragen wurden direkt mithilfe von QR-Codes an 2 verschiedenen Zeitpunkten
im 10. Semester durchgeführt: vor der klinischen Rotation und nach der klinischen
Rotation zum Zeitpunkt der OSCE (OSCE = Objective Structured Clinical Examination).
Die Fragebogen untersuchten mehrere Aspekte der Berufswünsche der Studierenden, darunter
auch ihr Verständnis vom Fachgebiet sowie die Auswirkungen der klinischen Praxiserfahrung
auf ihre Perzeption des Fachgebiets. Statistische Analysen einschließlich McNemar-Tests
wurden durchgeführt, um Änderungen in den Perspektiven der Studierenden auszuwerten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass vor der praktischen klinischen Erfahrung nur 32% der Studierenden
Interesse an einer Karriere im Fachgebiet OB/GYN bekundeten. Nach Beendigung der klinischen
Rotation blieb das Interessenniveau gleich. Auffallend war, dass nach der Rotation
Bedenken hinsichtlich der Nachtschichten signifikant zugenommen hatten, und dass 75%
der Studierenden sie als ein wichtiges Abschreckungsmittel nannten. Hinzu kam noch,
dass finanzielle Erwägungen an Bedeutung gewannen. Nach der Rotation gaben 54% der
Studierenden an, dass das zukünftige Einkommen ein kritischer Faktor für sie sei verglichen
mit 43% vor der Rotation. Trotz des besseren Verständnisses von OB/GYN nach der Praxiserfahrung
blieben die Bedenken über Arbeitsbelastung und Stress bestehen.
Diskussion
Während die praktische klinische Erfahrung das Wissen der Studierenden über das Fachgebiet
OB/GYN vergrößerte, hat die praktische Erfahrung das Interesse an dem Fachgebiet nicht
maßgeblich beeinflusst, wahrscheinlich wegen den Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit
von Arbeit und Familie sowie den anspruchsvollen Anforderungen des Fachgebiets. Die
Studie unterstreicht die Notwendigkeit für Reformen beim OB/GYN-Training und in der
Praxis, um gegen solche negativen Perzeptionen vorzugehen und die Rekrutierung neuer
Fachärzt*innen für dieses wichtige medizinische Fachgebiet zu verbessern.
Keywords
education - undergraduate education - medical students - career choice - obstetrics
- gynecology
Schlüsselwörter
Ausbildung - Medizin im Grundstudium - Studierende der Medizin - Berufswunsch - Geburtshilfe
- Gynäkologie