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DOI: 10.1055/a-2502-2225
Leitsymptom Fieber – wie können wir das wichtigste Warnsignal des Körpers deuten?

Inflammation führt lokal zu Schwellung, Überwärmung und Schmerz. Das systemische Zeichen der Inflammation ist dagegen die Erhöhung der Körpertemperatur, welche im Hypothalamus unter dem Einfluss von löslichen Faktoren reguliert wird. Liegt die Körpertemperatur über 38 Grad Celsius, so spricht man von Fieber.
Fieber ist eines der Kardinalsymptome der Medizin. Es zeigt immer einen erheblichen Entzündungsreiz an und die Differenzialdiagnose ist breit. Sie reicht von eher unproblematischen Infekten, z. B. der oberen Luftwege, bis zu schweren Infektionskrankheiten oder Sepsis, Malignomen oder auch autoimmunen und autoinflammatorischen Erkrankungen. Auch für die rheumatologische Differenzialdiagnose ist das Symptom Fieber immer wieder eine Herausforderung. Begleitende Symptome wie z. B. Hauterscheinungen, Husten und Atemnot oder Schmerz, wie auch die Periodizität und andere Charakteristika des Symptoms oder Ergebnisse des Labors oder der Bildgebung sind oft die Schlüssel für die Diagnose.
In dem vorliegenden Schwerpunktheft der arthritis + rheuma möchten wir die rheumatologische Differenzialdiagnose von Fieber beleuchten sowie einige der wichtigsten Fiebersyndrome der Rheumatologie beschreiben.
Dr. Matthias Hahn von der Universitätshautklinik Tübingen beleuchtet den spannenden differenzialdiagnostischen Aspekt der Hauteffloreszenzen bei den verschiedenen autoimmunen und autoinflammatorischen Erkrankungen. Wie kann ich von der Morphologie der Hautveränderungen auf die Grunderkrankung schließen?
Unter Immunsuppression sind natürlich auch immer Infektionen zu bedenken. Dr. Marcus von Deimling aus Freiburg führt uns in seiner Übersichtsarbeit in dieses Thema ein und gibt wichtige Hilfestellungen für Diagnose, Therapie und Prophylaxe.
Eine der wichtigen autoinflammatorischen und gleichzeitig monogenetische Erkrankung ist das familiäre Mittelmeerfieber. Unser Gastherausgeber Dr. Sebastian Saur aus Tübingen gibt uns einen fundierten Einblick in Diagnose und Therapie dieses interessanten Krankheitsbildes.
Die zweite und nicht vererbte Erkrankung in der Erwachsenenrheumatologie ist der adulte Morbus Still. Prof. Dr. Stefan Vordenbäumen, Meerbusch-Lanz, ist besonders qualifiziert uns in die aktuelle Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung einzuführen, da er der Autor der deutschen S2e-Leitlinie des adulten Morbus Still ist. Lesen Sie über den aktuellen Stand von Diagnostik und Therapie in seiner spannenden Übersichtsarbeit.
Schließlich haben wir in diesem Heft noch einen lehrreichen, aber auch erschütternden Fallbericht mit dem Titel „Völlig ausgebrannt“ von Dr. Luisa Schneider und Prof. Dr. Jörg Henes aus Tübingen, der uns vor Augen führt, warum auch bei den inflammatorischen Myopathien die frühe Diagnose und Therapie so wichtig ist.
Wir wünschen viel Freude und Erkenntnisse beim Lesen
Ihr
Prof. Dr. med. Christoph Fiehn, Baden-Baden
Dr. med. Sebastian Saur, Tübingen
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
29. August 2025
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