Zusammenfassung
Eine 60-jährige Patientin wurde zur weiteren Diagnostik einer Raumforderung des hinteren
Mediastinums vorgestellt. Die Raumforderung wurde als Zufallsbefund im Rahmen einer
CT-Thorax-Untersuchung diagnostiziert. Grund für die extern durchgeführte Schnittbildgebung
war ein erhöhter CA-19–9-Wert in einer Routine-Blutentnahme gewesen. Zum Zeitpunkt
der Erstvorstellung in unserer Klinik war die Raumforderung bereits 2-mal biopsiert
worden (einmal CT-gesteuert und einmal endosonografisch), aber die Histopathologie
war in beiden Fällen nicht zielführend. Mit der Patientin wurde die Wiederholung der
CT-gesteuerten Punktion und des transösophagealen Ultraschalls besprochen. Auch in
unserer Klinik haben die Biopsien keinen weiterführenden Befund ergeben. Die Endosonografie
hatte keine Infiltration des Ösophagus gezeigt. Mit der Patientin wurde eine thorakoskopische
Exploration besprochen. Der Eingriff wurde über einen rechtsseitigen uniportal-thorakoskopischen
Zugang begonnen. Nach
Mobilisation der Läsion vom rechten Unterlappen durch eine atypische Resektion wurde
die Raumforderung vom Zwerchfell und den mediastinalen Verwachsungen mobilisiert.
Ein zuführendes Gefäß von der Aorta descendens wurde ligiert, und die Patientin wurde
umgelagert, um den Eingriff von der linken Seite fortzuführen. Über einen linksseitigen
uniportal-thorakoskopischen Zugang wurde die Raumforderung vom Zwerchfell und der
Aorta descendens mobilisiert. Eine Invasion der linken Lunge konnte nicht nachgewiesen
werden. Nach Komplettierung der Mobilisation konnte die Raumforderung vollständig
über den linksseitigen Zugang geborgen werden. Die histopathologische Aufarbeitung
des Präparates bestätigte einen extralobären pulmonalen Sequester.
Abstract
A 60-year-old female patient was referred for further diagnosis and treatment of a
posterior mediastinal lesion. The lesion was incidentally discovered in a CT scan
of the chest and abdomen, which had been performed due to an increased CA 19–9 in
routine blood tests. At the time point of the referral, the lesion had already been
biopsied twice (CT guided and through EUS) but the histopathology was inconclusive.
Upon referral, we repeated the CT guided biopsy and the transoesophageal ultrasound.
The latter did not reveal any invasion of the oesophagus. Both biopsies were inconclusive
again. We discussed thoracoscopic exploration with the patient. The procedure began
with a right uniportal VATS. The lesion originated in the right lower lobe. After
dissection of the lesion from the right lower lobe and its adhesions to the diaphragm,
the lesion was mobilised from the mediastinal adhesions. A supplying vessel from the
descending aorta was ligated and the patient was turned in
order to continue the procedure from the left side. During the left sided thoracoscopy,
the lesion was dissected from the diaphragm and the descending aorta. There was no
invasion of the lung on the left side. The lesion was pulled through the mediastinum
between the aorta and the oesophagus and was successfully extracted through the left
uniportal incision. The histopathological report revealed extralobar pulmonary sequestration.
Schlüsselwörter
Thoraxchirurgie - Uniportale VATS - Lungensequester
Keywords
thoracic surgery - uniportal VATS - sequester