Arthritis und Rheuma 2025; 45(04): 252-260
DOI: 10.1055/a-2523-1718
Schwerpunkt

Familiäres Mittelmeerfieber – aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie

Authors

  • Sebastian J. Saur

    Medizinische Klinik, Innere Medizin II, Hämatologie, Onkologie, klinische Immunologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen

Zusammenfassung

Das familiäre Mittelmeerfieber (FMF) ist die häufigste monogenetische autoinflammatorische Erkrankung und betrifft vor allem Menschen mit mediterranem Migrationshintergrund. Ursache sind meist Mutationen im MEFV-Gen, die zu einer überschießenden Interleukin-1-vermittelten Entzündungsreaktion führen. Typisch sind wiederkehrende Fieberschübe, Serositis, Arthralgien und erysipelähnliche Hautveränderungen. Die schwerwiegendste Komplikation ist die AA-Amyloidose. Die Diagnose basiert auf klinischen Kriterien und genetischer Testung. Colchicin ist die Standardtherapie, bei Colchicin-Resistenz stehen mit Anakinra und Canakinumab zwei effektive IL-1-Inhibitoren zur Verfügung. Neue Therapieansätze wie IL-6-Inhibition (z. B. Tocilizumab) zeigen vielversprechende Ergebnisse. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie sind entscheidend zur Vermeidung schwerer Komplikationen.



Publication History

Article published online:
29 August 2025

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