Radiologie up2date 2025; 25(03): 285-301
DOI: 10.1055/a-2552-7235
Urogenitale Radiologie

Beckenvenenerkrankungen – Diagnostik und Therapie

Pelvic Venous Disorders – diagnosis and treatment
Gonçalo G. Almeida
,
Dragica Akrap
,
Rahel A. Kubik-Huch
,
Michael Kostrzewa
Preview

Eine oft übersehene Ursache chronischer Beckenschmerzen liegt in den Beckenvenen. Die sog. Beckenvenenerkrankungen oder auch Pelvic Venous Disorders (PeVD) betreffen vor allem Frauen im gebärfähigen Alter – und bleiben häufig jahrelang unentdeckt. Dieser Übersichtsartikel beleuchtet die wichtigsten Ursachen, stellt moderne Diagnoseverfahren vor und zeigt, warum die endovaskuläre Embolisation heute als Goldstandard der Behandlung gilt.

Abstract

Chronic pelvic pain? An often-overlooked cause can lie in the pelvic veins. Pelvic Venous Disorders (PeVD) affect mainly women of childbearing age – and often go undetected for years. This article reviews the major causes, presents modern diagnostic techniques, and shows why endovascular embolization is now considered gold-standard treatment.

Kernaussagen
  • Pelvic Venous Disorders (PeVD), früher Pelvic Congestion Syndrome (PCS) genannt, sind häufig unterdiagnostizierte Ursachen chronischer Beckenschmerzen.

  • Eine frühzeitige Diagnose und eine zielgerichtete Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen nachhaltig zu verbessern.

  • Die Diagnosestellung ist schwierig, was zum einen an der unspezifischen Symptomatik liegt und zum anderen daran, dass Gesundheitsfachkräfte zu selten an eine PeVD denken.

  • Die Diagnostik ist multimodal, eine zentrale Rolle spielen die transvaginale Sonografie, die MRT und die Phlebografie als Goldstandard. Die Kombination dieser Verfahren ermöglicht eine präzise Erkennung venöser Insuffizienzen und anatomischer Varianten, welche die Pathophysiologie der PeVD bestimmen.

  • Therapeutisch ist die endovaskuläre Ovarialvenenembolisation der Goldstandard. Diese Methode zeichnet sich durch eine hohe Erfolgsrate, niedrige Komplikationsraten und eine signifikante Verbesserung der Symptome aus. Durch den Einsatz moderner Embolisationsmaterialien und Sklerosierungstechniken kann eine effektive und dauerhafte Therapie gewährleistet werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany