Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2025; 85(08): 851-861
DOI: 10.1055/a-2558-2169
GebFra Science
Original Article

Senkung der neonatalen Makrosomierate bei übergewichtigen und adipösen Frauen durch begleitende Ernährungsberatungen in der Schwangerschaft – eine einarmige interventionelle Studie

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Sabine Körber
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
,
Marina Polei
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
,
Toralf Reimer
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
,
Henrik Rudolf
2   Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung (IBIMA), Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN268179)
,
1   Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
› Institutsangaben


Gefördert durch: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern
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Zusammenfassung

Einleitung

Infolge fetaler Programmierung ist eine neonatale Makrosomie mit einem erhöhten Langzeitrisiko für metabolische Erkrankungen assoziiert. Bei maternalem Übergewicht und Adipositas lag die Gesamtmakrosomierate reifgeborener Einlinge in unserem Zentrum 2020 bei rund 30%. Ziel der Studie war es, die Makrosomierate durch schwangerschaftsbegleitende Ernährungsberatungen zu senken.

Methoden

Monozentrische, einarmige interventionelle Pilotstudie mit Einschluss von 99 Einlingsgravidae. Intervention in Form von 3 Einzel- und Gruppenschulungen zu schwangerschaftsrelevanten Ernährungsthemen und Bewegung im Zeitraum 10 bis 14, 20 bis 24 und 30 bis 34 Schwangerschaftswochen. Primärer Endpunkt war die Gesamtmakrosomierate bei maternalem Übergewicht/Adipositas und Geburt ≥ 37 Schwangerschaftswochen. Diese war als Vorliegen mindestens eines der folgenden Kriterien definiert: Geburtsgewicht ≥ 4000 g, Geburtsgewicht > 90. Perzentile, längenbezogenes Geburtsgewicht > 90. Perzentile, Geburtsgewicht > 90. Perzentile nach Korrektur nach mütterlichem Ausgangsgewicht und -größe. Vergleich der Ergebnisse mit einer nicht-interventionellen Kohorte des gleichen Zentrums.

Ergebnisse

91% der Schwangeren mit prägravidem BMI ≥ 25 kg/m2 hatten eine Termingeburt (n = 77/85). Die Gesamtmakrosomierate dieser Kinder lag bei 19,5% (95%-KI 11,3% bis 30,1%, n = 15/77) und war damit niedriger als die BMI-korrigierte erwartete Makrosomierate der Vergleichsgruppe von 31,3% (p = 0,026). In der Gesamtkohorte mit Einschluss der normgewichtigen Frauen zeigte sich ein Trend zugunsten einer Normalisierung des Geburtsgewichts (p = 0,083).

Schlussfolgerung

Durch schwangerschaftsbegleitende qualifizierte Ernährungsberatung kann bei Frauen mit BMI ≥ 25 kg/m2 die neonatale Makrosomierate gesenkt werden. Für betroffene Frauen wäre ein entsprechendes Beratungsangebot im Rahmen der Schwangerschaftsbetreuung sinnvoll.

Supplementary Material



Publikationsverlauf

Eingereicht: 12. August 2024

Angenommen nach Revision: 09. März 2025

Artikel online veröffentlicht:
12. Juni 2025

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