OP-Management up2date 2025; 05(04): 317-335
DOI: 10.1055/a-2577-6530
Patient im Fokus

Ethik im OP: Wertebasierte Behandlung

Autoren

  • Ulrike Ehlers

Operative Eingriffe haben Auswirkungen auf das weitere Leben von Patient*innen. Dabei sind ethische Aspekte schon vor der Operation präsent und hören nicht mit dem Abschluss einer Behandlung auf. Eine gute Kommunikation zwischen den Behandelnden und ihren Patient*innen über Diagnosen, Interventionen, Alternativen und Prognosen sind grundlegend. Lebensqualitätskriterien und die maximale Leidensbereitschaft von Patient*innen sind richtungsweisend.

Kernaussagen
  • Nicht alles, was rechtlich erlaubt ist, ist auch ethisch vertretbar, und nicht alles, was ethisch geboten ist, ist rechtlich vorgeschrieben.

  • Es gilt die 4 medizinethischen Richtlinien – Patientenautonomie, Fürsorge, Schadensvermeidung und Gerechtigkeit – einzuhalten, wobei der Patientenautonomie eine besondere Beachtung beigemessen werden muss, da wohlgemeinte Fürsorge im Sinne von Paternalismus die Patientenautonomie gefährdet.

  • Kompetente und empathische Kommunikation ist ausschlaggebend für eine Vertrauensbasis zwischen Ärzt*innen und Patient*innen, um Therapieziele zu klären und Behandlungspläne erfolgreich umzusetzen.

  • Evidenzbasierte Therapien müssen aus medizinethischer Perspektive nicht die beste Behandlungsoption für individuelle Patient*innen sein.

  • Behandlungen sollen nicht nur wirtschaftlich, zweckmäßig und wirksam, sondern auch interdisziplinär, patientenzentriert und ethisch reflektiert erfolgen.

  • Sinnlose Behandlungen, die nicht zielführend sind, sollen nicht durchgeführt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
27. November 2025

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