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DOI: 10.1055/a-2588-9484
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Autoren
am 22. September haben wir wieder die Tag- und Nachtgleiche für den Herbst. Der Sommer mit seinen warmen, teilweise sehr heißen Tagen ist vorbei. Wir wünschen Ihnen, dass Sie sich im Sommer gut erholt haben und mit frischen Kräften in Ihrer Praxis weiterarbeiten. In diesem Heft haben wir thematisch unterschiedliche Gebiete aus der Zahnerhaltung zusammengefasst.
Ein Artikel befasst sich mit den Universaladhäsiven. Die Zahnmedizin hat vor einigen Jahrzehnten den riesigen Schritt unternommen von einer rein mechanischen Verankerung des Füllungsmaterials zu einer biologischen Befestigung. Wir haben gelernt, wie man Zahnersatzmaterialien am Zahn auf physikalischem und/oder chemischem Wege befestigen kann. Wir verbinden das Ersatzmaterial mit dem biologischen Material Zahn chemisch physikalisch. Das ist zahnerhaltend, da wir Zahnsubstanz nur defektorientiert entfernen müssen. Mein Lehrer Professor Eifinger hat einmal gesagt: „Man soll Zahnsubstanz nicht durch Wegschleifen vor den Faulen schützen“. Bringen uns die Universaladhäsive dabei weiter? Jeden Arbeitsschritt, den man vornehmen muss, kann man falsch machen. Werden also durch Universaladhäsive Fehler vermieden, oder funktionieren sie bei keinem Arbeitsschritt richtig gut? Die Arbeitsgruppe um Frau Professor Lührs bringt uns dort auf den aktuellen Stand einer wissenschaftlichen Zahnmedizin.
Dann haben wir 3 Artikel für Sie ausgesucht, die sich mit der Endodontologie befassen. Auch ein Gebiet der Zahnmedizin, das in den letzten Jahrzehnten phänomenale Fortschritte gemacht hat. Die Arbeitsgruppe aus Karlsruhe zeigt uns, wie eine Endodontie im Jahre 2025 aussieht. Sie hat für uns eine Übersicht erstellt, welche Verfahren sich in einer modernen Endodontie bewährt haben und im Moment up2date sind.
Der zweiteilige Artikel aus der Baseler Gruppe mit der Überschrift „Access is Success“ befasst sich mit der Zugangskavität. Dieser Titel beschreibt das Thema sehr treffend. Er zeigt uns auf, was heute möglich ist, wie wir vorgehen und was wissenschaftlich geprüft ist. Mit der Zugangskavität beginnt jede Behandlung des Endodonts. Irgendwo im Zahn eine Öffnung zu schaffen und dann zu schauen, wie es weiter gehen kann, entspricht nicht einer korrekten Vorgehensweise. Fehler, die bei diesem Arbeitsschritt passiert sind, brauchen bedeutend mehr Aufwand, um sie auszubügeln, als es direkt beim Beginn besser zu machen. Auch hier stellt sich dann wieder die Frage nach den Universaladhäsiven beim Befestigen, der erforderlichen Verschlüsse und am Ende bei der Versorgung des Zahnes. Damit schließt sich der thematische Kreis.
Sie sehen wieder, wie sich eine Zahnmedizin, die sich der Wissenschaft verpflichtet fühlt, Patienten behandelt. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.
Ihnen wünsche ich in diesen spannenden Zeiten viele wunderschöne Spätsommerabende mit vielen anregenden Gesprächen und Diskussion auch auf fachlicher Ebene
Ihr
Karl-Rudolf Stratmann
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. September 2025
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